Der wundersame Lord Atherton 1

Buch:

Andreas Masuth

Bearbeitung:

Günther Hoppenstedt

Produktion und Regie:

Studio Maritim

Aufnahmeleitung:

Michael Garke

Format:

2 CDs

Länge:

ca. 120 Min.

Herausgabe:

20. Juli 2007

ISBN:

978-3-938597-00-2




Inhalt

Was ist mit Lord Atherton geschehen? Wohin kann er verschwunden sein, er, der seit einem traumatischen Erlebnis seinen Landsitz so gut wie gar nicht mehr verlässt? Und noch merkwürdiger: Warum ließ er sich 9.000 Tonnen Stahl liefern, die ebenfalls spurlos verschwunden sind? Gemeinsam mit dem Stahlmagnat Bradshaw machen sich Lord Athertons Neffen nebst Gemahlinnen und Butler auf die Suche nach dem Einsiedler. Und schließlich werden sie fündig. Auf Atherton Manor erwartet sie der Beginn einer fantastischen Reise, die sie quer durch das Land führen wird. Auf der unglaublichsten Route, die je ein Mensch gewählt hat, folgen sie Lord Atherton.


Besetzung
Rolle Sprecher
Clifford Stenton Torsten Münchow
Edward Stenton Philipp Bramer
Lady Allice Melanie Manstein
Lady Diane Dagmar Dempe
Carter, der Buttler Mogens von Gadow
Bradshaw, Stahlmagnat Michael Mendl
Prathiba, Hausdame Susanne Meikl
Kutscher Pascal Breuer

© 2007, Maritim-Verlag, Dortmund



Kommentar - Detlef Kurtz

Eine geheimnisvolle Spurensuche nach Lord Atherton, artet in ein unterhaltsames Abenteuer aus. Stück für Stück kommen die Beteiligten der Lösung näher und verfolgen die Schritte des Lords, der eigentlich seinen Landsitz nie verlässt. Das Abenteuerfieber packt nicht nur die Suchenden, sondern auch uns Hörer. Das geheimnisvolle Verschwinden wird in dieser Folge allerdings nicht gänzlich geklärt. Die Motive des Lords bleiben ungewiß. Der Aufwand, um ein Abenteuer zu erleben, scheint etwas abgehoben, aber genau hier orientiert sich Andreas Masuth sehr an Jules Verne! Die Reise des gefundenen Fahrzeugs erinnert an diese Art von Romanen. Die Geschichte verläuft ziemlich gradlinig, sorgt aber dennoch für spannende Momente. Das Ende ist ein Cliffhanger, der nicht zu knapp ausfällt...

Die Umsetzung ist solide Arbeit, aber das Dialogbuch hätte mal jemand überarbeiten können. Einige Figuren werden viel zu oft angesprochen, während andere kaum zu Wort kommen. Die Anrede „Mr. Bradshaw“ wird im Hörspiel bestimmt 30 x verwendet. Am schlimmsten sind jedoch die ersten 20 Minuten, weil Philipp Brammer seinen Text recht künstlich vorträgt und das auch noch als Nervensäge. Jeder zweite Satz wird durch seine Figur unterbrochen. Da alle anderen Sprecher richtig in ihrem Element sind, fällt seine durchschnittliche Leistung unangenehm auf. Nach der erwähnten Zeit geht es aber normal voran. Vor allem Torsten Münchow ist in seinem Element. Alle seine Sätze fallen gefühlsecht aus. Durch seine vorbildliche Leistung entsteht Spannung und seine Begeisterung für das Drehbuch ist ihm deutlich anzuhören. Die Damen tragen hier und dort etwas zu dick auf. Das Endergebnis ist immer noch ein spannendes Hörspiel, dass aber mit mehr Liebe zum Detail deutlich spannender und flüssiger rüberkommen könnte.

Musik und Effekte passen sich der Handlung an. Manchmal könnten die Musikstücke weniger episch ausfallen, denn nicht jedes Szenenende verdient einen aufwendigen Orchestertusch. Kleine Szenen, erfordern auch sanfte Klänge, die es hier aber kaum gibt. Die aufwendige Musik lässt den einen oder anderen Musikfehlgriff aber schnell vergessen.

Fazit: Ein spannender Auftakt, mit leichen Kinderkrankheiten. Das Abenteuer ist jedem zu empfehlen, der auf Jules-Verne-Abenteuergeschichten steht, denn in genau diese Richtung geht diese Inszenierung!



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