Inhalt
An einem Freitagnachmittag sitzen sechs Mitglieder des Lehrkörpers eines städtischen Gymnasiums im Lehrerzimmer. Da ist Holger Arndt, der joviale Schüleranwalt, ihm gegenüber Klaus Engelhardt, der konservative Pauker sowie Bernd Vogel, der einsame Nerd. Der Zyniker Peter Mertens und die bissige Hexe Heidi Lohmann haben sich praktisch nichts zu sagen und alle gemeinsam stehen sozial über Bettina Schuster, der unerfahrenen Referendarin. Als es an der Tür klopft, steht zur Überraschung aller aber kein Schüler, sondern ein ehrgeiziger Vater davor, der für die Abiturzulassung seines Sohnes kämpft – und dafür sogar zur Waffe greift...
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Manfred Prohaska |
Jan Weiler |
Klaus Engelhard |
Wolf Aniol |
Peter Mertens |
Jan Maak |
Bernd Vogel |
Reinhart Firchow |
Holger Arndt |
Florian Lange |
Heidi Lohmann |
Annette Frier |
Bettina Schuster |
Lieke Hoppe |
Fabian Prohaska |
Yascha Finn Nolting |
u. a. |
© 2017/2018, WDR
CD-Veröffentlichung (P) + © 2018, Der Hörverlag - München
Kommentar - Detlef Kurtz
Mit diesem Hörspiel bietet uns „Der Hörverlag“ eine WDR-Produktion, die sich mit der oft unsinnigen Art der Benotung in der Schule auseinandersetzt. Lehrer werden zur Rede gestellt. Wird am Ende der Schüler doch eine faire Chance erhalten? Der Weg zum Ergebnis ist nicht nur kurzweilig, sondern auch amüsant. Obwohl der Ort niemals gewechselt und die Handlung von wenigen Leuten bestritten wird, bleibt das Stück von Anfang bis Ende unterhaltsam. Die Länge von 100 Minuten fällt keinesfalls auf. Der Hörer schaut auf die Uhr und wundert sich, dass schon soviel Zeit vergangen ist. Applaus, genauso sollte ein langes Hörspiel sein!
Die Schauspieler sind alle gut drauf. Männliche und weibliche Protagonisten werfen sich gegenseitig die Bälle zu. Es kommt zum Streit und auch der wirkt echt und nicht künstlich. Das mag aber wohl auch daran liegen, das eine Radioproduktion in der Gruppe aufgenommen wird und nicht – wie oft im kommerziellen Hörspiel – alles einzeln.
Radiohörspiele sind eher steril, wenn es um Musik und Geräusche geht. Ein Ohrenkino ist daher nicht zu erwarten, aber das gibt die Handlung ehrlicherweise auch gar nicht her. Die Tonqualität ist durchweg gut. Das Hörverlag-Set besteht aus zwei CDs, die im üblichen aufklappbaren Digipak untergebracht sind. Ein Inlay oder Booklet gibt es nicht.
Fazit: Leichte Kost, die aber mehr als nur einen Hauch von Sozialkritik bietet. Amüsant und doch nachdenklich!
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