Jane Austen - Solz und Vorurteil

Hörspielbearbeitung: Sheldon Stark
Regie: Ulrich Lauterbach
Produktion: HR, 1959
Format: 1 CD (16 Tracks)
Länge: 75 Min.
Herausgabe: 8. September 2015
ISBN: 978-3-8445-1915-0



Inhalt

Die fünf Töchter der nicht gerade wohlhabenden Familie Bennet müssen unter die Haube gebracht werden. Hoffnung schöpft die Familie, als der unverheiratete Gutsbesitzer Darcy im benachbarten Herrenhaus zu Gast ist. Doch seine stolze Reserviertheit wird ihm von der klugen und selbstbewussten Eliza als Standesdünkel ausgelegt. Erst wenn Eliza ihre Vorurteile und Darcy seinen Stolz ablegt, kann sich das Hochzeitskarussell wieder drehen.



Besetzung
Rolle Sprecher
Eliza Margot Trooger
Mr. Darey Günther Dockerill
Mr. Bennet Gerhard Ritter
Jane Irene Marhold
Lydia Gudrun Gewecke
Mr. Bingley Karl-Heinz Martell
Mr. Collins Balduin Baas
Mr. Wickham Lothar Ostermann
Lady de Bourgh Martina Otto

CD-Ausgabe (P) + © 2015, Der Hörverlag - München
© 1959/2015, Hessischer Rundfunk


Kommentar - Detlef Kurtz

Der Hörverlag bringt uns mit diesem Radioklassiker eine Romanvertonung, die ruhig, aber nie langweilig ist. Zugegeben, das Motiv ist sehr alt und eventuell auch etwas altbacken: Eine Frau, die nur aus Liebe heiraten möchte, nicht wegen einer besseren Gesellschaft, oder mehr Geld. Aber was die Darsteller aus diesem Stoff gemacht haben, kann durchaus heute noch gut unterhalten. Vorausgesetzt, der Hörer setzt auf Emotionen und hat auch gegen eine ordentliche Dosis Liebeskummer nichts.

Das Hörspiel wurde 1959 vom Hessischen Rundfunk umgesetzt. Unter der Regie von Ulrich Lauterbach agieren Schauspieler wie Günther Dockerill (in den 80er Jahren als TKKG-Erzähler bei Europa im Einsatz), Margot Trooger, Balduin Baas und viele andere. Jede Figur wurde passend besetzt. Das Zueinander überzeugt, was aber vor allem daran liegt, das die öffentlich-rechtlichen Produktionen immer in der Gruppe aufnehmen, damals, wie heute. Es gibt keine Betonungsfehler oder lustlos klingende Protagonisten. Das Stück wirkt ein wenig wie ein Theaterstück, was wiederum der damaligen Aufnahmetechnik geschuldet ist. Denn früher agierten die Hörspielsprecher auf eine Art Bühne, wo sie teilweise sogar selbst Türen und Fenster öffnen konnten. Wie im Theater, nur ohne Publikum.

Ein Werk von 1959 hat natürlich kein nennenswertes Sounddesign. Aber wer erwartet das bei dieser Art von Hörspielschatz? Gelegentlich erklingen Musikstücke untermalen die Dramatik. Geräusche werden extrem dezent gesetzt. Eine echte Geräuschkulisse gibt es daher nicht.

Fazit: Das Stück lebt durch die gute Darbietung. Ruhig, aber durchaus interessant. Für Fans von alten Hörspielen der 50er und 60er Jahre zu empfehlen. Hörer neuerer Produktionen könnte sich an den ruhigen Stil stören.



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