Sherlock Holmes (60) "Seine Abschiedsvorstellung"

Buch: Daniela Wakonigg
Produktion und Regie: Studio Maritim
Aufnahme: Marc Chainiaux
Peter Brandt
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 55:34 Min.
Herausgabe: 7. November 2011
ISBN: 978-3-86714-350-9



Inhalt

Sommer 1914. In Europa steht der 1. Weltkrieg kurz vor dem Ausbruch. Während der deutsche Meisterspion Von Bork in England wichtige militärische Geheimnisse ausspäht, widmet sich Sherlock Holmes an der englischen Südküste der Bienenzucht. Nichts und niemand kann ihn dazu bewegen, seinen Ruhestand aufzugeben. Wirklich nichts?


Besetzung
Rolle Sprecher
Sherlock Holmes Christian Rode
Dr. Watson Peter Groeger
Herr von Bork Marco Kröger
Baron von Herling Jürgen Thormann
Martha, Haushälterin Melanie Fouché
Kaiser Wilhelm II Bernd Vollbrecht
Premierminister Oliver Feld
Mr. Willington, Staatssekretär Marcus Pfeifer

© 2011, Maritim-Verlag, Dortmund



Kommentar - Detlef Kurtz

Sherlock Holmes genießt seinen Ruhestand. Watson soll ihn besuchen. Er ist schockiert, denn während ein Krieg droht, zieht es der Meisterdetektiv vor Bienen zu züchten. Oder hat er doch einen anderen Plan?

Wer gut zuhört, kommt sogar noch vor der Offenbarung von Holmes darauf, dass ER wohl ein Agent ist, oder mit der Agentengeschichte zu tun hat. Die Geschichte ist – für Krimifans – relativ leicht durchschaubar. Viele werden auch ein Problem damit haben, das es wirklich eine ruhige Abschiedsfolge ist. Es gibt keinen großen Paukenschlag, eher ein leises ausklingen. Das Stück werden einige nicht mögen, andere werden diesen Abschied verstehen und akzeptieren. Wir hören fast über die gesamte Spielzeit, wie Holmes von Watson besuch bekommt. Beide Plaudern über die vielen Veränderungen. Das es Telefone gibt, das es die ersten Automobile gibt und das ein Krieg droht. Nur langsam kommt die Geschichte in fahrt und als es spannend wird, ist sie schon zu Ende. Es entsteht keine fühlbare Bedrohung. Ein Hörspiel, das den Krimicharakter eigentlich nicht beanspruchen darf, dafür ist es zu ruhig.

Holmes und Watson agieren fast im Alleingang. Es kann nicht viel schieflaufen. Durchgerutschte Versprecher gibt es nicht. Die Dialoge sind flüssig und der Fan darf ein letztes Mal Christian Rode und Peter Groeger hören, die wunderbar als Team funktionieren. Wenngleich der Verlag mal angedeutet hatte, evtl. neue Holmes-Geschichten zu präsentieren. Aber der echte Fan hört an dieser Stelle auf, denn mit der 60. Folge sind alle Vorlagen von Sir Arthur Conan Doyle vertont. Ein Erfolg, denn es in der kommerziellen Hörspielwelt bisher nicht gab, daher kann nur ein Glückwunsch und ein Danke ausgesprochen werden, besonders im Hinblick darauf, das das Label seit 1 Jahr kaum noch neue Produktionen lieferte.

Die Abmischung ist solide. Es gibt keine besonderen Feinheiten oder Fehler. Die Umsetzung kommt mit dem nötigsten aus. Ein wenig mehr Geräusche und Abwechslung bei der Musik hätten der Reihe gut getan, aber auch hier gibt es nur das, was zuvor schon bekannt war, außer am Abschluß, wo ein schöner Tusch das Ende der Serie signalisiert.

Fazit: Ein unglaublich ruhiges Ende. Einige werden sich ärgern, andere werden diese letzte Abschiedsvorstellung genießen. Das Ende hält sich eine Hintertür offen, die hoffentlich verschlossen bleibt.



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