Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Erzählerin |
Alexandra Lange-Baehr |
John Sinclair |
Dietmar Wunder |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Sheila Conolly |
Daniela Hoffmann |
Graf Tomaso |
K. Dieter Klebsch |
Dr. Fulmer |
Peter Franke |
Vampir |
Daniel Montoya |
Kapitän |
Jörg von Liebenfelß |
Ansage |
Jürgen Holdorf |
u. a. |
© 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG. Köln
Kommentar - Detlef Kurtz
Eine Kreuzfahrt ist eigentlich zur Erholung da, doch wo John Sinclair ist, ist das Böse nicht fern. Vampire treiben an Bord ihr Unwesen und ohne es zu ahnen gerät Sheila, die Freundin seines Kumpels in höchste Gefahr!
Es mag vermutlich daran liegen, das diese Geschichte aus heutiger Sicht 0815-Elemente bietet, aber sie überzeugt einfach nicht. Da sie vor der eigentlichen Serie stattfindet, kann die Bedrohung nicht überzeugen, denn zu jeder Zeit ist klar, es kann den Helden und seinen Freunden nichts passieren. Interessant ist das die Macher von „??? Master of Chess“ die Anfangsszene aus diesem Roman geliehen haben, jedenfalls scheint es so. Das Setting ist gleich, die Dialoge sind gleich. Die Kreuzfahrt erinnert ein wenig an „Irrfahrt der Skelette“ von „Larry Brent“, allerdings ist der Sinclair-Roman 1975 entstanden, während besagte Brent-Geschichte erst 1983 in die Läden kam. Sehr irritierend ist das Einfließen von modernen Dingen, denn die „Classic“-Serie spielt VOR der Edition 2000. Warum erwähnt John Facebook und macht eine Anspielung auf italienische Kreuzfahrtschiffe? Das bringt die Kontinuität durcheinander und ist wirklich nicht nötig! Viele – für Horrorfans – bekannte Elemente sorgen für Unterhaltung. Das Tempo ist gut, aber der Inhalt sehr mau.
In der Besetzung tummeln sich nur Könner ihres Fachs. Alle spielen ihre Texte, dies gilt auch für kleinere Rollen. Dietmar Wunder, der das zweite Mal John Sinclair spricht, ist mit viel Herzblut bei der Sache. Nach wie vor ist es dennoch gewöhnungsbedürftig ihn zu hören- Er legt Sinclair ganz anders an, als zuvor Frank Glaubrecht. Detlef Bierstedt, der wieder wunderbar Bill Conolly verkörpert, überzeugt ebenfalls auf ganzer Linie. Daniela Hoffmann ist als Sheila mit dabei, hat aber recht wenig Text, aber den spielt sie mit viel Energie und nie zu übertrieben.
Musik und Effekte drängen sich zu sehr in den Vordergrund. Die Geräusche liegen auf der gleichen Höhe mit den Dialogen. Das macht das Zuhören in Actionsequenzen manchmal etwas anstrengend. Die Kapiteleinteilung ist recht lieblos. Verschiedene Szenen bekommen einen gemeinsamen Track, statt einen Trackwechsel pro Kapitel zu setzen. Der Schnitt ist manchmal etwas unsauber, das ist recht überraschend, denn der Schnitt wird von den gleichen Leuten durchgeführt und dennoch wirkt er unsauber.
Fazit: Die Geschichte ist nichts weltbewegendes. Sie wirkt recht altbacken, aber die gut platzierten Geräusche und die durchaus großartigen Sprecher machen aus ihr einen kurzweiligen Spaß, auch wenn Spannung weitgehend ausbleibt.