© 2002 by Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG. Bergisch Gladbach / WortArt, Köln

Kommentar - Detlef Kurtz

Mit dieser Sonder-Edition (SE) gelingt es WortArt/LübbeAudio einmal mehr den Hörer zu beeindrucken. Schon allein die Besetzung liest sich wie das "Who is Who" der Synchronbranche. Die Handlung des erstmals 1973 herausgegebenen Romans "Die Nacht des Hexers" ist die erste Geschichte überhaupt in der John Sinclair auftritt, erst viel später bekommt die Figur eine eigene Serie.

Der Entschluß diese Folge erst später zu vertonen ist ein Glückgriff, denn so weiß jeder Sprecher welchen Platz er hat. Die Geschichte selber ist eher Mittelmaß, doch durch die hervorragende Besetzung und den richtigen Einsatz von Schock-Effekten und Raumklang gelingt es Oliver Döring einmal mehr eine perfekte - wenn auch veränderte - Romanvertonung hinzulegen.

Ein Blick auf die Sprecher: Joachim Tennstedt als Brad Jones ist ein Genuß! Schön einen so guten Sprecher auch mal in einem Hörspiel als eine der Hauptfiguren zu hören. Zuletzt laß Herr Tennstedt für das "Hörspiel/Hörbuch" "Der Tunnel". Wolfgang Condrus als Opfer und verzweifelter Familienvater zeigt zum zweitenmal in einem kommerziellen Hörspiel welche Qualitätsarbeit er leisten kann, wie Ernst Meincke der ebenfalls zum zweiten mal in einem Hörspiel mitspricht. Die Gastrollen sind wie versprochen alle aus dem Synchronbereich und das hört man!

Jason Dark läßt sich erneut nicht entgehen eine Gastrolle zu übernehmen und spricht einen kleinen Part als Zugführer. Als Bonus für die Hörspielfans hat Oliver Rohrbeck ebenfalls einen Gastauftritt.
Doch nun zur Umsetzung der SE! Die CD ist in 40 Tracks aufgeteilt, die normalen Sinclair Episoden wirken dagegen eher wie Weisenkinder (13 Tracks). Jede Szene ist mit einem Track versehen so das man wirklich ALLE Szenen sehr leicht findet, so kann man Blitz schnell seine Lieblingspassage anskippen oder zu einem späteren Zeitpunkt weiterhören, eine absolute TRACKREFERENZ!! Die 77 Minuten wirken keine Sekunde langweilig, am Ende will man den Blick auf die Uhr nicht trauen, die Zeit scheint schneller zu vergehen, als bei den normalen Teilen, was natürlich nur ein Trugschluß ist, da die SE eine 20 Min. längere Spielzeit aufweist. Die Sprecher - wie schon erwähnt - wissen alle wie sie zu reagieren haben und das ist besonder hervorzuheben, da bisher auch bei John Sinclair Hörspielen ein paar Sprecher negativ auffiehlen, hier jedoch überzeugen sie ALLE! Gute Regiearbeit, die aber nicht bei den Sprechern endet, sondern auch die Einsätze von Musik und Effekten richtig gestalltet. Das Hörspiel ist durch die 100% gute Umsetzung ein klarer Kandidat für den Hörspiel-Award 2002!

Fazit: Gruselspaß der den Namen wirklich verdient. Mit der John Sinclair-Sonder-Edition 1 ist ein weiteres Hörspielhighlight entstanden, das Oliver Döring schwer übertrumpfen kann!

Für alle die nicht grübeln wollen eine kleine Aufstellung der Synchronarbeit einiger der Gastrollen:

Wolfgang Condrus - Ist die Stimme von Sam Neill (Jurassic Park)
Joachim Tennstedt - Ist die Stimme von Bruce Boxleitner (Babylon 5)
Nana Spier - Ist wohl sehr sehr bekannt als "Buffy"
Tilo Schmitz - Spricht sehr viel in SF-Serien (Teal'c in Stargate)
Ernst Meincke - Am bekanntesten als Cpt. Picard in Star Trek: TNG
Peer Augustinski - Ist die Stammstimme von Robin Williams
Rita Engelmann - Dr. Crusher (Star Trek: The Next Generation)
Boris Tessmann - "Angel" in Buffy bzw. in Angel
Jörg Hengstler - Cpt. Sisko (Star Trek: Deep Space Nine)
Peter Gröger - Quark (Star Trek: Deep Space Nine)
Oliver Rohrbeck - Richard Fish (in Ally McBeal)
Raimund Krone - Worf (Star Trek: TNG / Star Trek: DS9)
Volker Brandt - Stammstimme von Michael Douglas