Inhalt
"Haben Sie Skrupel, Melanie? Dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht besser belegte
Brötchen beim Stadtbäcker verkaufen sollten."
"Ich kenne keine Skrupel, Viola. Ich dachte ja nur, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir-"
"Wir arbeiten hier nicht im Kindergarten! Obwohl sich in unserer Kartei auch Liebhaber von
Windeln und Schnullern herumtollen. Aber zu Demonstrationszwecken ist dieser 'Gummi-Teddy' ein ideales Paradebeispiel menschlicher Abgründe und eine Vorschau auf das, was Sie hier erwartet. Erwarten kann..."
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Viola Mex |
Gabi Libbach |
Melanie Solweik |
Anja Topf |
Friedhelm |
Michael von Rospatt |
Mann |
Rüdiger Schulzki |
Frau |
Luise Lunow |
Roland |
Robert Missler |
Claudia |
Alexandra Doerk |
Niko |
Martin Sabel |
Ursula |
Philine Peters-Arnolds |
Ronny |
Oliver Böttcher |
Ansage |
Katharina von Keller |
© 2014, Audionarchie - Hamburg
Kommentar - Detlef Kurtz
Mit „Einsamer Anruf“ gibt André Minninger (Die drei ??? - Stimmen aus dem Nichts) sein Debüt innerhalb der Serie. Zugleich ist es der erste Gehversuch eine spannende Geschichte für Erwachsene zu präsentieren. Die Vorlage ist gut strukturiert, aber die Figuren sind nicht sehr sympathisch. Ausgerechnet ein Telefonsex-Center als Ort des Geschehens zu nehmen, dürfte unterschiedliche Meinungen hervorrufen. Der Thriller überrascht mit einem nicht vorhersehbaren Finale. Die Auflösung erscheint aber doch zu einfach und wirft Fragen auf. Das Drehbuch zur 15. Folge der Serie ist solide, aber eben doch recht einfach gehaltene Thriller-Unterhaltung. Ein oder zwei Dinge sind nicht unbedingt Logisch, sofern man die reale Welt heranzieht, z. B. das genau im richtigen Moment der richtige Ansprechpartner an einem Call-Center-Agent herauskommt…
Die Regie versäumt es leider mehr aus den Sprechern herauszuholen. Das die Hörspielumsetzung an recht unnötig hölzernen Dialogen leidet, ist auch keine Hilfe. Traurigerweise wirkt ein Teil der Besetzung zu unsympathisch und daher fällt es schwer mitzufiebern. Es wird sehr steif und teilweise hörbar abgelesen agiert. Hauptrolle Anja Topf macht ihre Sache aber sehr gut. Sie ist im ersten Teil der Geschichte sehr steif, während sie am Ende aus sich herauskommt, was aber die Figur auch genau so hergibt. Gegenpart Gabi Libbach ist leider weniger textsicher unterwegs und hört sich bei jeder Szene zu künstlich und abgelesen an. Die Kaltherzigkeit der Geschäftsführerin kommt so zwar gut zur Geltung, da aber die Sätze, durch viel zu steife Betonung, unecht klingen, hätte eine strengere Regie mehr herausholen können. Ironischerweise überzeugen die Sprecher der ganz kleinen Rollen, wie Rüdiger Schulzki als Anrufer. Sehr passend und beängstigend ist Michael von Rospatt als Terror-Anrufer. Niemand klingt größenwahnsinniger, außer vielleicht Lutz Mackensy, wenn man ihn auf ähnliche Rollen loslässt.
Für die Musik wurde Jan-Friedrich Conrad an die Tasten gelassen. Der Musiker komponierte vor allem in den 90er Jahren für EUROPA-Hörspiele (???, Knight Rider, Airwolf etc.). Die Klänge passen sich der Handlung an. Geräusche werden dezent, aber jederzeit gut eingearbeitet.
Fazit: Die bisher schlechteste Folge, da schlechte Betonungen und gute Leistungen sich zu stark mischen. Das Script ist einfach aber solide, während die Sprecher leider häufig zu emotionslos und künstlich agieren.
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