PSI Akten (01) "Flucht vor dem Werwolf"

Buch:

Simeon Hrissomallis

Regie:

keine Angaben

Produktion:

Russel & Brandon Company

Studio Maritim

Format:

1 CD (12 Tracks)

Länge:

41:19 Min.

Herausgabe:

8. Oktober 2003

ISBN:

3-93707032-X




Inhalt

Werwölfe... Aberglaube oder Realität? Gibt es wirklich Menschen, die sich bei Vollmond in blutrünstige Bestien verwandeln? Der Schriftsteller Peter Wayne und seine Frau Selina werden die Wahrheit erfahren...

Das Schicksal erwartet die beiden in den Wäldern von Children Hills, wo sie voller Panik auf der Flucht vor einer dämonischen Wolfskreatur sind. Vier Leichen sind in diesem waldgebiet schon gefunden worden. Werden Peter und Selina Wayne die nächsten Opfer sein?


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Henry König
Peter Wayne David Russel
Selina Wayne Heidi Schaffrath
Kostas Konrad Halver
Maria Anita Hrissomallis
William Michael Weckler
Ben Jens Wawrczeck
Janine Kerstin Draeger
Wladimir Wolf Rahtjen (+2003)

© 2003, Maritim Studioproduktionen - C. Hermann, Dortmund



Kommentar - Detlef Kurtz

Die neue Gruselserie ist gut gemeint, doch leider hören wir die guten Sprecher in Nebenrollen und einen eher schwachen David Russel in der Hauptrolle. Ist der Akzent gewollt, oder liegt es nur an seiner Stimme? Sei es wie es ist, so zieht er die Leistung aller Sprecher runter und verleiht dem Grusel-Hörspiel eher eine Art Comedy-Stimmung. Die Effekte sind saftig, doch das allein genügt nicht um Spannung zu erzeugen. Zum Beispiel ist das zerstören der Autoscheibe zu leise eingemischt, so dass ein wirklicher Schock-Effekt, wie z. B. bei John Sincair, auslbeibt.

Der Vergleich zur Gruselserie von Europa, die in den 80er Jahren produziert wurde, bleibt nicht aus, da die "PSI-Akten" ähnlich angelegt sind. Wie bei "Grusel" gibt es bei "PSI-Akten" in sich abgeschloßene Einzelfolgen ohne Stammbesetzung. Ist sie besser? Technisch ja, von der Story her eher nicht. Zwar waren die damaligen Drehbücher in "Grusel" keine große Kunst, doch H. G. Francis verstand es den Geschichten mehr Tempo zu geben. In PSI-Akten fällt besonders auf, das man sich offensichtlich nicht an einen klassichen Storyaufbau hält. Es gibt keinen erkennbaren Mittelpunkt. Ein ziemlich langer Anfang der gleich zum Abschluß einleitet. Eine ziemlich gewöhnungbedürftige Erzählart...

Henry König als Erzähler wirkt etwas dumpfer, doch seine Sprechleistungen selbst sind angemessen und passend. Während Heidi Schaffrath als zweite Hauptrolle überzeugt, nervt David Raussel einfach nur, teiweise liest er seine Dialoge absolut in einer falschen Betonung ab. Keine Regie? Im Inlay erblickt man keine Angaben zur Regie und manchmal erhebt sich der Eindruck, dass es in der Tat in dieser Produktion keine Sprachregie gegeben hat. Wirklich hervorragende Arbeit leisten Jens Warzceck, Kerstin Draeger und Michael Weckler die leider nur - genau wie Konrad Halver - kleine Rollen sprechen dürfen. Die unheimlich plötzliche Wendung am Ende tröstet nicht über die schwache Story hinweg! Zugegeben stellenweise ist die Folge schon spannend, aber leider überwiegt die Langeweile.

Das Cover geht zu sehr in Comicstile, nicht jedermans Sache. Die Trackeinteilung ist mit 12 Tracks vollkommen ausreichend, auch wenn ein Track direkt nach der langen Titelmelodie ganz nett gewesen wäre.

Fazit: Nett gemeint, aber wirklich spannend ist die Folge nicht. Die Darsteller fliehen im ganzen Hörspiel vor dem Werwolf, dass ganze wird mit Donnern und viel Geschreib bewerkstelligt doch der Spannungsaufbau findet nur unbemerkt statt.

Kommentar - Markus Stengelin Das Abenteuer beginnt in einem griechischen Restaurant, wo zu meiner großen Freude Konrad Halver seinen Auftritt als Wirt hat. Anfangs hielt ich ja Peter Waynes Akzent noch für einen schlechten Scherz, musste mich aber bald daran gewöhnen, dass der gute David Russel wohl wirklich so spricht. Gut, für seine Stimme kann niemand etwas, aber während des ersten Durchlaufs kamen mir des öfteren Erkan & Stefan und die ???-Verarsche Mark Christos aus Meteors "Die drei @@@" in den Sinn. Aber David Russel, und mit ihm die gesamte Sprecherriege, geben sich wirklich Mühe. Besonders positiv war ich von Henry König als Erzähler überrascht, auch wenn er nur wenige Einsätze hat. Der Werwolf taucht zum ersten Mal im Wald auf, und das ziemlich effektvoll, fast schon Sinclair-mäßig. Überhaupt sind Effekte und Musik sehr gut eingesetzt, und ein oder zwei Nackenhaaraufsteller sind durchaus drin.

Die Story ist Durchschnitt. Viele Gags sind ziemlich platt, auch die Spannung hält sich in Grenzen. Einen Pluspunkt gibt es für die kleine Überraschung am Ende. Das Ganze erinnert an die alte Gruselserie von Europa, denn auch jede Folge der PSI-Akten bietet eine in sich abgeschlossene Geschichte.

Das Artwork sieht für meinen Geschmack zu sehr nach Comicstrip aus. Ein bisschen düsterer hätte es schon werden können.

Fazit: "Die PSI-Akten" haben bei jedem Gruselfan eine Chance verdient. Folge Nummer 1 bietet, trotz der Storyschwächen und der fragwürdigen Besetzung der Hauptrolle, gut gemachte Hörspielunterhaltung im Stil der alten Gruselserie von Europa.



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