Edgar Allan Poe (31) "Teer und Federn"

Hörspielbearbeitung: Melchior Hala
Regie: Simon Bertling
Christian Hagitte
Format: 1 CD (17 Tracks)
Länge: ca. 67 Min.
Herausgabe: 29. November 2008
ISBN: 978-3-7857-3687-6



Inhalt

Poes Träume sind alle zerstört, er selber angeklagt, verurteilt und im Irrenhaus eingesperrt. Wer hat die Beweise gefälscht, die Poe dorthin gebracht haben? Und warum? Es gibt nur einen Weg, um zu entkommen: er muss sich der Irren bedienen. Ein gefährliches Spiel beginnt.


Besetzung
Rolle Sprecher
Edgar Allan Poe Ulrich Pleitgen
Leonie Iris Berben
Direktor Frank Glaubrecht
Mister Maillard Klaus Wiesinger
Abraham Farry K. Dieter Klebsch
Prolog Deutsch Heinz Rudolf Kunze
Prolog Englisch Guiliana Ertl
Ansage André Sander

© 2008, Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG.



Kommentar - Detlef Kurtz

Poe ist immer noch in Gefangenschaft, doch dann ergibt sich eine Möglichkeit. Führt seine Idee tatsächlich in die erhoffte Freiheit?

Wie bei Poe-Handlungssträngen üblich bestreitet Ulrich Pleitgen fast im Alleingang das Hörspiel. Hin und wieder gibt es kleine Hörspielszenen, doch der Erzählanteil überwiegt. Negativ fällt dies allerdings nicht ins Gewicht. Die dichte Atmosphäre und zahlreiche Geräusche erhalten das Hörspielerlebnis. Die Handlung bietet genug Zweideutigkeiten, um ein Grübeln bei allen Hörern auszulösen. Was ist Traum und was ist Wirklichkeit? Ein Großteil der Handlung ist schlüssig, während der Abschluss sehr schräg und verstörend wirkt.

Der Star der Folge ist Ulrich Pleitgen, aber mit guten Sprechern wird dennoch nicht gegeizt. Wir hören Frank Glaubrecht, als netten Direktor und Klaus-Dieter Klebsch als einer der Patienten, um nur einige zu nennen. Alle sorgen dafür, das die kleinen Hörspielszenen ebenso überzeugen, wie die großen Ich-Erzählpassagen.

Die Abmischung überzeugt, bis auf den einen oder anderen Dialog von Frank Glaubrecht. Die Tonqualität ist dort – warum auch immer – etwas leiser und so wirken die Dialoge zwischen Poe und dem Direktor ungewollt künstlich. Dieses kleine Manko fällt allerdings kaum auf. Die sonst gelungene Abmischung schafft durch dunkle Klänge, egal ob Musik oder Geräusche, eine Gänsehaut, ohne dabei auf Ekel-Szenen oder Schockeffekte zu setzen.

Fazit: Erst schlüssig, dann recht zweideutig und verschwommen. Ein Hörspielgenuß, der auch nach dem Hören ordentlichen Gesprächsstoff bereithält.



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