Gruselkabinett (53) "Die Herrenlose"

Vorlage: William Hope Hodgson
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 66:10 Min.
Herausgabe: 15. April 2011
ISBN: 978-3-7857-4477-2



Inhalt

Auf hoher See 1900: Nach einem schweren Sturm entdeckt die Besatzung des Schiffes Bheopte ein umher treibendes, herrenloses Wrack. Im Sonnenuntergang beschließen sie, dort an Bord nach dem Rechten zu sehen. Ein – wie sie erkennen müssen – lebensgefährliches Unterfangen…


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Friedrich G. Beckhaus
Dr. Dark Johannes Berenz
Constance Main Antje von der Ahe
Eleanor Main Almut Eggert
Captain Gannington Hans Teuscher
Mr. Berlies Stefan Kaminski
Mr. Selvern Michael Deffert
Matrosen Jan Panczak
Patrick Roche

(P) + © 2011, Titania Medien GmbH, Leverkusen


Kommentar - Detlef Kurtz

Ein Titel, der kein bisschen erahnen lassen kann, um was es geht! Eine gruselige Abenteuerfahrt erwartet uns. Die Besatzung stößt nicht nur auf eine Herrenlose, sondern auf einen seltsamen Boden, der nicht nur geheimnisvoll ist, sondern böse Überraschungen bereithält…

Der Auftakt ist ruhig. Eine Seefahrt die ist lustig, allerdings nicht hier, denn wie schon angemerkt stößt die Besatzung auf etwas, das nicht alle Überleben werden. Aus der Ich-Perspektive eines Überlebenden wird die Geschichte nacherzählt und besonders seine Schlussworte lassen anzweifeln, ob er wirklich wahrgenommen hat, in welcher Gefahr seine Gefährten und er sich befunden haben. Eine Folge, die sehr gruselig unterhält, obwohl recht wenig passiert. Die Andeutungen sind so gut, das die Fantasie den Rest der unheimlichen Szenerie hinzufügt. Die Neugier, was wirklich die Entdeckung sein mag, überträgt sich auch auf den Hörer. Das typische Horror/Grusel-Gefühl stellt sich ein. Auf der einen Seite möchte man die Figuren aufhalten, auf der anderen gerne Wissen was los ist und sie weitermachen lassen. Ein gebanntes Zuhören bis zum Ende ist das Ergebnis dieser gelungenen Umsetzung.

Die Sprecher machen alles richtig. Niemand klingt überdreht. Keiner ist fehlbesetzt. Die Texte werden liebevoll beseelt. Für einen besonderen Schauer sorgt Friedrich G. Beckhaus, der als Ich-Erzähler glänzend durch die Handlung führt. Als knurrigen aber fairen Kapitän konnte Hans Teuscher gewonnen werden. Es macht Spaß durch die gute Auswahl der Stimmen einfach riesen Spaß zuzuhören.

In der Abmischung wird wieder auf einen wunderbaren Klangteppich gesetzt. Geräusche und Musik bilden dabei – wie von Titania gewohnt – eine schaurige Grundatmosphäre. Es wird aber nicht mit Schock-Effekten gearbeitet, sondern auf die Fantasie des Hörers, die durch die eingesetzten Elemente ordentlich angekurbelt wird.

Fazit: Eine dichte Atmosphäre und gute Sprecher sorgen für eine gelungene Gruselfolge, die auch beim mehrmaligem Hören nicht die Würze verliert.



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