Gruselkabinett (72) "Markheim"

Vorlage: Robert L. Stevenson
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 58:35 Min.
Herausgabe: 15. März 2013



Inhalt

Eigentlich hatte Markheim an jenem dunklen Dezembertag nur ein Weihnachtsgeschenk für seine Verlobte kaufen wollen, doch der unerwartete Blick in einen Spiegel im Laden des alten Antiquitätenhändlers ließ ihn mit ungeahnten Folgen seine dunkle Seite erkennen...


Besetzung
Rolle Sprecher
Markheim Helmut Zierl
Mr. Miller Wolfgang Weber
Der Fremde Hans Bayer
Lucy Julia Stoepel
Jahrmarkt-Ausrufer Rolf Berg
Passanten Marc Oliver-Schulze
Marc Gruppe
Matthias Kofler
Horst Naumann

(P) + © 2013, Titania Medien GmbH, Hilden


Kommentar - Detlef Kurtz

Am Anfang bittet ein Mann, der hingerichtet werden soll, um die schnelle Vollstreckung des Urteils, ohne viel Worte zu verlieren. Diese Bitte wird ihm gewährt und dann erzählt er, wie es zu seinem Ende gekommen ist…

Robert L. Stevenson, der vor allem durch „Dr. Jekyll & Mr. Hyde“ vielen Literaturfreunden ein Begriff ist, hat mit dieser Vorlage einen schaurigen, aber doch leichten Gruselroman, ersonnen. Die Hörspielumsetzung von Marc Gruppe besticht durch viel Atmosphäre und einer guten Auswahl der Stimmen. Im Grunde passiert nicht viel. Der Protagonist geht in einem Laden und bleibt dort über die ganze Spielzeit. Es sind die feinen Dialoge und das, was erzählt wird, was uns als Hörer an die Geschichte kettet. Effekthascherei wird, wie von der Serie gewohnt, nicht betrieben! Auf subtile Art entsteht eine Gänsehaut. Wer viel sinnlosen Horror konsumiert, könnte sich langweilen, wer auf „Köpfchen-Unterhaltung“ steht, wird diese Geschichte mögen.

Helmut Zierl haucht der Hauptrolle Leben ein. Die Rolle gibt viel, vom lieben Nachfragen, bis zur Wut und schlussendlich abscheulichen Tat, darf Herr Zierl viel von seinem Können zeigen. Er hält sich nicht zurück und klingt in jeder Szene lebensecht. Zu keinem Zeitpunkt gibt es eine langweilig gespielte Szene, was natürlich auch den anderen Sprechern dieser Produktion geschuldet ist.

Da es nur einen Schauplatz gibt, wenn wir den Galgen außen vor lassen, gibt es nur wenig Sprecher, aber dennoch unterhält das Stück und ist ein echtes und vor allem kurzweiliges Hörspiel. Zahlreiche Geräusche und gut ausgewählte Musik sorgen für eine passende Stimmung. Eine gute Kapiteleinteilung rundet den durchweg positiven Eindruck ab.

Fazit: Subtiler Grusel mit hervorragender Besetzung. Für Gruselfans, die nur einen leichten Schauer wollen, wärmstens zu empfehlen!



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