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Peter Prange

»Das Bernstein-Amulett« (gelesen von Franziska Pigulla)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Franziska Pigulla
Regie: Marc Sieper
Format: 6 CDs.
Länge: ca.473 Min.
Herausgabe: März 2004
ISBN: 3-7857-1393-2
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Klappentext

1945 – 1990: Ein Land zwischen Zusammenbruch und Wiedervereinigung. Eine Familie zwischen Ost und West. Und eine Frau zwischen zwei Männern.

Barbara Reichenbach feiert auf dem ehemaligen Gutshof Daggelin ihren Geburtstag. In die Feier platzt ein Mann und wirft ihr ein Schmuckstück vor die Füße: ein Bernstein-Amulett. Das gleiche Amulett trägt Barbara Reichenbach am Hals. Der unerwartete Gast ist niemand anderes als Barbaras Sohn Christian und das Schmuckstück lässt die Erinnerung an die bewegende Geschichte der Reichenbachs lebendig werden.

Buchrechte - © 1999 by Scherz Verlag, Berlin, Bern, München, Wien
Hörbuchrechte - © 2004 by Lübbe Audio, Verlagsgruppe Lübbe GmbH und Co. KG

Rezension

Eine Geschichte, die bewegender nicht sein könnte. Von dem Aufbau der DDR-Mauer bis zur Wiedervereinigung begleiten wir die Reichenbachs. Die Erlebnisse der verschienenden Familienangehörigen stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte, die von der ARD bereits verfilmt wurde. Das „Bernstein-Amulett“ erinnert Barbara Reichenbach an ihre Vergangenheit und die bereitet so manche Überraschung für die Hörer. Der Fluchtversuch aus der DDR und andere Begebenheiten werden so belebt vorgetragen, dass keine Sekunde Langeweile aufkommt, auch wenn es „nur“ eine Familie ist, dessen Entscheidungen und Erlebnisse wir „beobachten“ bzw. hören. Stellenweise kommt es zu kleinen Längen, aber das ist bei einem Werk, das auf 6 CDs verteilt wurde, nicht anders zu erwarten.

Franziska Pigulla konnte für diese Produktion gewonnen werden. Wie von ihr nicht anders zu erwarten, gibt sie jedem Charakter eine eigene Note, sodass die Lesung schon fast wie ein Hörspiel wirkt, auch wenn es wie üblich keine Effekte gibt. Eine passende Melodie leitet die Geschichte ein und beendet sie auch. Eine Biografie zum Autor und der Leserin fehlen ebenso wenig wie die obligatorischen Copyrightangaben. Ein Booklet gibt es nicht, ist aber auch nicht nötig, da alle Angaben auf der Verpackung stehen.

Fazit: Eine Familiengeschichte mit viel Schmerz und Herz, für alle die Spannung nicht nur in Form einer guten Krimilesung suchen. Franziska Pigulla durchlebt, zusammen mit den Hörern, diese Geschichte und sorgt für einen angenehmen Hörabend.