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Gunar Hochheiden

»Tatort: Wolf im Schafspelz« (gelesen von Udo Wachtveitl)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Udo Wachtveitl
Regie: Marlene Breuer
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: ca. 72 Min.
Herausgabe: August 2007
ISBN: 978-389813-654-9
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Klappentext

Auf dem Stadlerhof am nördlichen Stadtrand von München ist Schlachttag. Die Türken feiern das alljährliche Opferfest Kurban Bayram und haben sich eingefunden, um Schafe auszusuchen. Am nächsten Morgen wird der Verwalter des Hofs in einem Wohnwagen auf der Panzerwiese erstochen aufgefunden.

Ein seltsamer Fund in einem der Schuppen führt Leitmayr und Batic schließlich auf die richtige Spur.

Nach dem gleichnamigen TV-Drehbuch von Stefanie Kremser

© 2007, SWR Media Sevices GmbH / Der Audio Verlag

Rezension

Nachdem in „Voll auf Hass“ türkische Bürger als Opfer fungiert haben, sind sie in dieser Episode als mögliche Täter im Visier der Fahnder. Eine Leiche wird neben einen Schafskopf gefunden, die Ermittlungen beginnen und es gibt nicht nur einen Verdächtigen...

Die Handlung besticht durch eine gelungene Mischung aus gelungenen, humorvollen Wortgefechten zwischen den beiden Ermittlern und echter Ermittlungsarbeit. Stück für Stück kommen die Ermittler der Wahrheit näher, doch – ähnlich wie bei einen guten Holmes – gilt dies nur für die Protagonisten, der Hörer kann nur bedächtig lauschen und hat keine Möglichkeit ernsthaft mitzuraten. Dank der erwähnten Mischung wird die Handlung zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Tempo steigt langsam, aber stetig und das Finale, indem Udo Wachtveitl alle Register zieht, lässt eine gelungene Krimilesung perfekt ausklingen.

Das Hörbuch wird sehr gut von Udo Wachtveitl, der im gleichnamigen Film die Rolle des Kommissars Franz Leitmayr begleitet, vorgetragen. Mit viel Feingefühl für das richtige Tempo geht der dabei zu Werke. Zunächst sehr leise und eindringlich, dann temporeich und energisch. Jeder Dialog wird durch die Stimme getragen. Betonungsfehler, oder langweilige Stellen gibt es nicht. Das der Tatort in Bayern spielt wird ebenfalls perfekt ausgenutzt. Während die Ermittler normal hochdeutsch gesprochen werden, kriegen die Türken und die Bayern einen entsprechenden, glaubwürdigen, Akzent.

Die Verpackung passt zu Serie und bietet angenehme Farben. Eine gut formulierte Inhaltsangabe, die weder zuviel noch zu wenig verliert, ist ebenfalls vorhanden, wie alle nötigen Produktionsangaben. Ein Inlay gibt es nicht, wäre jedoch auch völlig überflüssig. 13 Tracks ermöglichen ein schnelles Weiterhören nach einer möglichen Pause, die man ohnehin – dank der recht temporeichen Art – nicht macht.

Fazit: Ein Krimi, der nette Sticheleien zwischen den Kollegen bietet, aber auch die Krimielemente nicht zu kurz kommen lässt. Das Tempo wird vor allem durch die sehr gute Art von Udo Wachtveitl erzeugt und sorgt so für ein sehr kurzweiliges Krimivergnügen, das jedem Krimifan gefallen dürfte!