Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Andreas Eschbach

»Solarstation« (gelesen von Sascha Rotermund)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Sascha Rotermund
Regie: Jochen Simmendinger
Format: 6 CDs
Länge: ca. 450 Min.
Herausgabe: Februar 2012
ISBN: 978-3-7857-4602-8
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Klappentext

2015: Kostbar sind die Sonnensegel der japanischen Solarstation NIPPON. Von ihnen aus wird die Erde mit Energie versorgt. Als die Energieübertragung versagt, denken Leonard Carr und die Mannschaft der Station zuerst an eine technische Panne. Doch dann geschieht ein Mord, und ein fremdes Raumschiff dockt an. Entsetzt erkennt die Besatzung, dass sie Spielball in einem Plan ist, der die Station zu einer nie dagewesenen Bedrohung werden lässt. Leonard hat nur eine Chance: Er kennt alle Geheimnisse der Solarstation und weiß beim Kampf, die Gesetze der Schwerelosigkeit für sich zu nutzen ...

(P) 2012, Audible GmbH und
© 2012, für die gekürzte Hörbuchfassung by
Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln und Audible GmbH , Berlin

Rezension

Was wäre, wenn eine Raumstation, die eine wichtige Energiequelle darstellt, von kriminellen „überfallen“ wird. Auf einer Raumstation gibt es schließlich keine Schlösser, da eigentlich nur Menschen dort ankommen, die dort auch arbeiten. Diese Tatsache wird gekonnt ausgenutzt, um eine spannende Science-Fiction-Kriminalgeschichte zu zaubern. Die Motive der Gegenseite sind gut, aber würden Terroristen wirklich so weit gehen, wo es auf der Erde viel einfachere Ziele gibt? Andreas Eschbach kreiert eine wirklich überzeugende, wenn auch leicht überzogen wirkende, Geschichte. Sie beginnt ruhig. Es wird das Leben auf einer Raumstation geschildert und die Hauptfigur vorgestellt. Bis plötzlich die erste Leiche auftaucht und ein unbekanntes Schiff andockt, das alles andere als gute Fracht mit sich bringt…

Sascha Rotermund wurde ausgewählt, um diesen spannenden Roman vorzutragen. Er liefert eine wahrhaft fantastische Arbeit ab. Gekonnt werden die Figuren gespielt. Ein ausgewogenes Tempo sorgt für den langsamen Spannungsanstieg. Langweilig wird nichts, auch wenn der Anfang etwas schneller hätte sein dürfen. Die Spielfreude hat genau das richtige Maß. Obwohl verschiedene Stimmenfärbungen angewendet werden, wird dabei nie übertrieben agiert. Das Anhören wird daher zu einem richtigen Vergnügen.

Lübbe Audio überrascht mit einem passenden Motiv. Die meisten Cover zu Hörbüchern haben keinen großen Bezug zur Handlung, diesmal jedoch wurde ein sehr passendes verwendet. Das Design ist ein Augenfang, auch wenn die billig wirkende Papp-Verpackung, wo die CDs leider nur in Pappschlitze stecken, einen leichten Nachgeschmack erzeugt. Bei der Tonqualität gibt es keine Mängel. Kleine Musikstücke läuten das Ende jeder CD ein. Die Kapiteleinteilung ist solide.

Fazit: Spannendes „Was wäre, wenn“-Szenario. Glaubhaft wird ein Überfall auf eine Raumstation geschildert. Durch einen gut aufgelegten Sascha Rotermund vergeht die Zeit wie im Fluge.