Die drei ??? (144) "Zwillinge der Finsternis"

Buch und Effekte: André Minninger
Buchvorlage: Marco Sonnleitner
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Wanda Osten
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 72:06 Min.
Herausgabe: 28. Januar 2011
Europa-Best.: 88697 80144 2



Inhalt

Es schneit bei 20 Grad über Null, ein riesiger Erdspalt tut sich über Nacht auf, seltsame Nebel wabern, und ein Mann lässt Flammen aus seiner Hand wachsen: Rocky Beach hat es mit dem Teufel zu tun! Das jedenfalls nimmt Peter an, als er und seine beiden Detektivkollegen in den Fall "Zwillinge der Finsternis" geraten. Zwei in Leder gebundene Bücher sollen satanische Zauberformeln enthalten. Wer sie besitzt, hat teuflische Macht. Und es gibt einige Menschen, die hinter den beiden Büchern her sind. Ein Exemplar wurde bereits gestohlen! Die drei ??? müssen ihren Widersachern schnellstens zuvorkommen, um das Schlimmste zu verhindern...


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Thomas Fritsch
Justus Jonas Oliver Rohrbeck
Peter Shaw Jens Wawrczeck
Bob Andrews Andreas Fröhlich
Onkel Titus Jonas Andreas Beurmann
Arthur Sinclair Joachim Pukaß
Mr. Peastone Eberhard Haar
Jeremy Witherspoon Martin Semmelrogge
Barnaby Witherspoon Achim Schülke
Inspektor Cotta Holger Mahlich
Godwin André Minninger
Mann Holger Löwenberg

© 2008 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. Stuttgart
© + (P) 2011 Sony Music Entertainment GmbH - München


Kommentar - Detlef Kurtz

Übertreibung ist seine Stärke! Marco Sonnleitner kommt wieder mit einer absolut haarsträubenden Geschichte herbei. In den 70er Jahren hätte er nie im Leben so ein Jugendbuch abliefern können, aber heute wird halt alles durchgewinkt, auch wenn es noch so unlogisch ist. Es gelingt zwar einen sehr spannenden Anfang zu schaffen, doch zur Mitte wird die Handlung unglaubwürdig. Sei es das Schneien mitten im Sommer, das schlicht weg nicht mit einer Eismaschine hinzukriegen wäre, oder eben das Justus die richtigen Ahnungen hat, um der Lösung näher zu kommen. Es bleibt wiedermal die Frage: Wieso zum Geier sollten Menschen Elemente nachmachen und extrem viel Geld ausgeben?! Es gibt darauf keine Antwort und besonders diese dämlichen Kleinigkeit sind es, die Folge 144 zu einem eher enttäuschenden Erlebnis macht! In der Bearbeitung wurde vor allem der Fehler begangen wieder eine Überlängenfolge zu präsentieren, statt stärker die Geschichte zu straffen und schnittige Erzähltexte zu formulieren. Denn nach dem zackigen Anfang kommt ein sehr träger Mittelteil, der ohne große Höhepunkte zu einem eher belanglosen Finale führt. Mehr Sorgfalt in der Umarbeitung hätte aus dieser zugegeben lauen Vorlage mehr machen können.

Die Sprecher leisten durchwachsene Arbeit. Prof. Dr. Beurmann, hört sich leider sehr krank und geschwächt an. Als Titus Jonas überzeugt er daher nicht, zwar ist er einfach ein Bestandteil der Serie, aber wenn er nicht mehr die Kraft hat, überzeugend die Rolle zu füllen, sollte Abstand von einem Einsatz mit ihm genommen werden. Martin Semmelrogge braucht Zeit, um in seine Rolle zu schlüpfen und überzeugt erst während der Auflösung des Falles. Die drei Hauptrollen sind allerdings gut drauf und haben keine Durchhänger.

Technisch überzeugt die erste Hälfte. Gut ausgewählte Melodien sorgen für eine spannende Grundatmosphäre, dies ändert sich im Verlauf des Hörspiels aber. Die Lautstärke wird plötzlich merklich lauter und der letzte Track leiert, was bei einer guten Qualitätskontrolle aufgefallen wäre.

Fazit: Sowohl von der Vorlage als auch von den technischen Mängel eine der wohl peinlichsten Europa-Produktionen, die auch durch die guten Leistungen der drei ??? nicht mehr gerettet werden kann.



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