Prof. Sigmund Freud 7: "Hassliebe"

Hörspielbearbeitung: Heiko Martens
Regie: Simon Bertling
Christian Hagitte
Format: 1 CD (12 Tracks)
Länge: 60:59 Min.
Herausgabe: 23. September 2011



Inhalt

Als zwei kleine Kinder ermordet werden und die verdächtigte Mutter, eine Patientin Freuds, daraufhin verhaftet wird, muss der Professor aktiv werden: Er hält die Festgenommene für unschuldig. Sein Verdacht richtet sich gegen den Vater der Kinder und für eine Weile kann er auch Karl Gruber hiervon überzeugen. Gemeinsam ergründen sie die familiären Abgründe, die der Fall offenbart. Doch sind sie schnell genug, eine sich anbahnende Katastrophe aufzuhalten?


Besetzung
Rolle Sprecher
Sigmund Freud Hans-Peter Hallwachs
Karl Gruber Andreas Fröhlich
Anna Freud Felicitas Woll
Martha Freud Kerstin Sanders-Dornseif
Über-Ich Nicolas Artajo
ES Cathlen Gawlich
Luise Kohlhans Ulrike Stürzbecher
Klara Rittenau Sabine Arnold
Hadrian Rittenau Detlef Bierstedt
Laura Rittenau Marie-Luise Schramm
Adelheid Burgstaller Daniela Hoffmann
u. a.

© 2011, STIL Hörspiele / HR2 Kultur



Kommentar - Detlef Kurtz

Für die Polizei recht eindeutig, für Freud ein nicht ganz so klarer Fall. Des Professors Wissen ist der Schlüssel zur Lösung. Wer ist der echte Täter? Oder gibt es am Ende nur tragische Opfer?

Der ruhige Grundton, der schon in Folge 6 vorhanden war, wird gehalten. Es geht nicht spannend, aber durchaus interessant zu. Eine gute Stunde wird gerätselt, was wirklich vorgefallen ist und am Ende schockiert die Wahrheit, auf die der Hörer nicht unbedingt kommen kann. Die Tat und die Motive bleiben lange verborgen und der Weg zur Auflösung wird durch viele Gespräche bewerkstelligt. Ein echter Zuhörer wird begeistert sein, ein Fan von Hörspielen mit Tempo, wird sich über die ruhige Gangart wundern. Der psychologische Faktor ist stärker zu spüren. Es geht nicht so sehr um Recht oder Unrecht, wie bei anderen Krimifällen, sondern eher um das Warum!

In der Besetzung hören wir eine wunderbare Zusammenstellung an Sprechern. Obwohl die Dialoge einzeln aufgenommen worden, passt alles gut beieinander. Der Schnitt ist sorgsam und gut gelungen. Der Hauptteil wird durch Hans-Peter Hallwachs als Freud bestritten. Er wird tatkräftig von Andreas Fröhlich unterstützt. Alle anderen haben im Verhältnis nur wenig Text und dienen als Stichwortgeber der Hauptrollen. Schade ist auch das „Anna Freud“, die in vergangenen Folgen stärker einbezogen wurde, zur Randfigur verkümmert.

Musik und Effekte unterstreichen den ruhigen Ton der Folge. Das exklusiv Musik komponiert wurde zahlt sich aus. Zu jedem Zeitpunkt passen die ausgewählten Stücke. Das Lautstärkeverhältnis ist wunderbar, während es in Folge 6 etwas unausgeglichen war. Nach wie vor ist es jedoch besser die Folge über eine Anlage und nicht über mp3-Player zu hören, da diese oft Probleme mit der Dynamik haben. Vieles ist sehr leise und wird daher nur von guten Geräten vollkommen wahrgenommen.

Fazit: Ruhig ,aber gekonnt. Die Psychologie steht im Mittelpunkt und dient der Aufklärung des Falles. Es geht nicht um die Jagd nach einem Täter, sondern um das Warum! Allen Fans nachdenklicher Hörspielkost wärmstens zu empfehlen.



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