Inhalt
In den kalten Novembertagen des Jahres 1902 werden in den Straßen Londons drei Menschen ermordet. Bei den Leichen, denen die Zungen herausgeschnitten wurden, findet die Polizei mysteriöse Bibelzitate. Scotland Yard bittet Sherlock Holmes um Hilfe. Der ist zunächst ebenfalls ratlos, doch dann liefert ein nächtlicher Besuch im Leichenschauhaus den entscheidenden Hinweis...
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Sherlock Holmes |
Christian Rode |
Dr. Watson |
Peter Groeger |
Reverend Albert White |
Tobias Meister |
Inspector Lestrade |
Lutz Harder |
James McNamee |
Klaus-Peter Hoppe |
Patrick Murphy |
Fabian Kluckert |
Arthur Courtman |
Helmut Krauss |
© 2014, Romantruhe Audio
Produziert von All Score Media im Auftrag von Romantruhe Audio
Kommentar - Detlef Kurtz
Holmes ist erschüttert. Ein alter Bekannter ist ermordet worden. Er macht sich auf, um bei Scotland Yard mehr zu erfahren. Zunächst ist unklar, warum ein Täter Zungen herausschneidet und Bibelverse hinterlässt, doch Holmes und Watson nehmen die Fährte auf…
Der Ersteller der Inhaltsangabe scheint die Folge nicht gehört zu haben, denn Holmes erfährt durch die Zeitung von den Morden und besucht Scotland Yard von sich aus. Von einer Bitte der Polizei kann keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, Holmes möchte zunächst auf eigene Faust ermitteln, weil die Polizei sowieso nur stört, was durchaus die Natur der Figur entspricht. Es beginnt eine gelungene Ermittlungsarbeit, bei der zwar unappetitliche Morde begangen werden, aber sie werden zu keinem Zeitpunkt in Szene gesetzt. Es geht – wie fast immer bei Holmes – nur um die Aufklärung dieser mysteriösen Mordreihe. Allerdings ist der Autor nicht sonderlich bibelfest, denn Moses war kein Prophet Gottes. Propheten deuten von Gott gesandte Träume, was Moses nie tat, er zog „nur“ mit den Israeliten aus Ägypten als dessen Sprecher und Durchführer. Moses hat auch nie die Offenbarung erhalten, das war Johannes. Wenn schon die Bibel in einem Stück eingeflochten wird, dann bitte auch korrekt!
In der Besetzung tummeln sich nur Leute, die ihren Text beherrschen. Die Textunsicherheit der vorherigen Folge gibt es hier – erfreulicher weise – zu keinem Zeitpunkt. Ein wahrer Ohrenschmaus ist Tobias Meister, dessen Biografie auch im Inlay vorhanden ist. Während er im TV und Film Stars wie Kiefer Sutherland sprechen darf, ist er hier ein Geistlicher. Die Hauptrollen werden ebenso wunderbar von Herrn Rode und Herrn Groeger ausgefüllt. Diesmal bleiben keine Wünsche offen.
Die Untermalung beschränkt sich auf dezente Geräusche und Musik, die vor allem zum Szenewechsel eingesetzt wird. Vermisst wird nichts, ganz im Gegenteil, die Schlichtheit lässt mehr Platz für die Dialoge und unterstreicht die damalige Zeit, wo die Straßen nicht ganz so laut waren, wie heute.
Fazit: Interessant und kurzweilig, für alle, die ruhige Krimis mögen.
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