Hurricane - Stadt der Lügen

Buch und Regie: Raimon Weber
Produktion: Raimon Weber
Uwe-J. Kaddik
Redaktion: Hilla Fitzen
Armin Delmar
Format: 10 CDs
Länge: ca. 9 Std.
Herausgabe: 13. Mai 2022



Inhalt

Die Stadt Hurricane in Alaska. Hier leben anscheinend aufrechte Bürger ebenso wie entwurzelte Existenzen, die von den Schrecken ihrer Vergangenheit verfolgt werden. Alles verläuft in streng geregelten Bahnen, bis der Sohn des Polizeichefs aus purer Lust zwei Touristen ermordet. Sein Vater begeht einen verhängnisvollen Fehler, indem er versucht die Tat zu vertuschen. Skrupellose Elemente streben nach der Macht. Die Stadt zeigt ihr wahres, bisher nur notdürftig verborgenes Gesicht. Nur die Polizistin Pam Turner stellt sich dem Chaos entgegen. Bis sie feststellen muss, dass sie fast niemandem vertrauen darf.

Die Staffelbox enthält:
Folge 1: Die erste Jagd
Folge 2: Der Klan
Folge 3: Arctic Diamond
Folge 4: Trügerische Ruhe
Folge 5: Eine letzte Mission
Folge 6: Die neue Jagd
Folge 7: Tiefe Verstrickungen
Folge 8: Das Ende des Vertrauens
Folge 9: Die Zeit läuft ab
Folge 10: Im Zentrum der Gewalt


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Gordon Piedesack
Pam Turner Manja Doering
Chief Nitzinger Till Hagen
Emily Nitzinger Anke Reitzenstein
Direktor Colfax Peter Flechtner
Damien Nitzinger Gerrit Schmidt-Foß
Haley Ann-Kathrin Hinz
Ma Elder Katja Brügger
Kelly Elder Olaf Reitz
Kirk Elder Lars Schmidtke
Brodie Elder Konrad Bösherz
Devon Morse Kaspar Eichel
Dr. Fiddler Fritz Rott
Bev Grant Cornelia Meinhardt
Judy Grant Nana Spier
Zoey & Grace Grant Luisa Wietzorek
Lance Anthony Kim Hasper
Debbie Quinn Corinna Dorenkamp
Hank Konetka Holger Schulz
Lilly Nina Vorbrodt
Cisco Boulder Tom Vogt
Justin Andi Krösing
Marlene Weiss Luise Helm
Wirt Hopper Michael-Che Koch
Jeff Bloom Thomas Dehler
Diane Colfax Claudia Mischke
Dealer Huge Florian Halm
Anchorage Wirt Erich Räuker
Mary Whitelaw Danni Koch
Anna Weiss Annika Begiebing
Kim Wächter Marcel Collé
Amy Fiddler Nina Goldberg
Gouverneurin Shoemaker Svantje Wascher
u. a.

© + (P) 2022, Sony Music Entertainment GmbH


Kommentar - Detlef Kurtz

Mit „Hurricane“ hebt Europa ein neues Label „EUROPA Next“ aus der Taufe, das sich bewusst an erwachsene Hörer richtet. Die Handlung ist entsprechend düster. Debuty Turner muß einen Mord in der Kleinstadt „Hurricane“ aufklären. Der Name der Kleinstadt macht ihr alle Ehre, denn schon bald gerät die junge Ermittlerin in einem Strudel von lügenden Bewohnern. Wer sagt die Wahrheit? Selbst ihr Boss scheint seine Geheimnisse zu haben…

Raimon Weber bedient sich seiner gewohnten Zutaten. Eine Handlung mit vieler undurchsichtigen, Figuren und einer Heldin. Die Situation wird immer auswegloser und verzwickter. An bestimmten Stellen ist die Handlung einfach nur geschmacklos. Wer nichts mit unnötiger Gewaltdarstellung und herzlosen Figuren anfangen kann, sollte diese Produktion definitiv meiden. Durch genau diese Zutaten wird eine Gänsehaut produziert. Hier und dort gibt es ruhige Momente, um erneut herzlose und abartige Dinge zu schildern. Im Grunde ist niemand normal: Ein Scheriff, der es mit Regeln nicht so eng sieht, ein wahnsinniger mit seiner ebenfalls durchgeknallten Freundin, die Morde aus Spaß begehen, ein vom Fetisch getriebener religiöser Ehemann usw. – Die Klischees sind einfach zu viel des Guten. Fairerweise muss aber erwähnt werden, das die Dialoge natürlich klingen und die Figuren dadurch eine gewisse Glaubwürdigkeit bekommen. Die Handlung ist von Beginn an spannend und hält den düsteren Ton, der mehr als ein Mal eine Gänsehaut produziert. Das Finale wirkt nicht wie „Sonnenschein“, aber doch wie ein gelungener Abschluss.

Die Sprecher sind allesamt in ihrem Element. Ein Großteil klingt natürlich, aber es gibt auch Szenen, wo etwas zu aufgesetzt klingt. Beispielsweise trägt Peter Flechtner hier und dort zu dick auf. Die Regie versäumt es, die Darsteller manchmal etwas zurückzufahren und so eine gleichbleibende Qualität zu zaubern. Schlecht ist niemand, es fällt aber schon auf, das nicht immer gut geführt wurde. Natürliches Spiel und leichtes Overacting sind mehrfach wahrnehmbar.

Zahlreiche Musikstücke und düstere Musik unterstreichen perfekt die Handlung. Die Elemente sind sich nie im Weg und die Dialoge bekommen stets genug Platz zum Atmen. Ein Ausreißer sind allerdings Szenen auf CD 9. Die Effekte wirken künstlich und deplatziert. Warum nur hier dies einem geübten Ohr sehr klar auffällt, ist unklar. Glücklicherweise dominiert der positive Eindruck des sonst gut gemacht Soundesigns.

Fazit: Wer Gänsehaut mit Abartigkeit gleichsetzt, darf zugreifen. Die Spannung entsteht schnell und bleibt über die gesamte Spielzeit erhalten. Die Gänsehaut wird durch Gewaltdarstellung und die kalte Art der Bösewichte erzeugt.



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