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Kommentar - Detlef Kurtz

Jan Tenner ist zurück! Zauberstern Records wagte es, unter der Lizenz von Kiddinx, die Serie wiederzubeleben. Die erste Folge ist die Fortsetzung und nicht etwa ein Remake. Es wird geschickt auf altbewährtes, aber auch auf neues gesetzt. Alle noch lebenden Sprecher der alten Serie sind in ihren bekannten Rollen zu hören. Neue Sprecher agieren mit ihnen. Es gibt „Jan Tenner jr.“ Und „Lara“, beides sind die Kinder von Jan und Laura. Gemeinsam erleben sie neue Abenteuer mit einer weiteren bekannten „Tanja“, die Assistentin von Prof. Futura, die aus ihrem Kälteschlaf erwacht.

Die Serie richtet sich an die Fans der ersten Stunde und dies ist bei der ersten Folge auch deutlich zu merken. Es wird vieles vorausgesetzt. Spannung entsteht nur, wenn die Figuren bereits ins Herz geschlossen sind. Wer die Beziehungen der Charaktere nicht kennt, wird nicht stark mitfühlen und vielleicht die Folge sogar als langweilig empfinden. Wer sie kennt, fiebert ordentlich mit. Viel passiert allerdings nicht, denn die Episode ist im Grunde der Auftakt, der die neuen Figuren vorstellt und ein Unglück präsentiert. Dank einer guten Prise Humor und gut gewählten „Jan Tenner, Junior“ werden die Hörer solide unterhalten. Die Scripte der Serie stammen erneut von Horst Hoffmann alias Kevin Hays.

Wie sieht die Besetzung aus? Lutz Riedel, Marianne Groß und Wilfried Herbst sind in ihren alten Rollen zu hören. Alle drei leider hörbar stark gealtert, dies ist aber für ihre Rollen kein Problem, da die Serie ja auch Jahrzehnte nach der letzten Folge der alten Serie spielt. Mit an ihrer Seite sind Sarah Riedel (Lara) und Florian Clyde (Jan Tenner jr.). Erstere ist – wie der Name verrät – auch im wirklichen Leben die Tochter von Lutz Riedel und Marianne Groß. Schade ist, das sie in der Leistung schwankt und die Regie nicht alles rausholt, was möglich ist. Es gibt einige Dialoge, wo sie abgelesen klingt und manchmal sogar etwas monoton, aber auch welche, wo sie hervorragend spielt. Das hätte verhindert werden können. Sarah Riedel ist nicht unerfahren und sonst deutlich besser unterwegs. Leider gilt dies auch für Thomas Kästner, der als General Forbett viel zu künstlich und übertrieben agiert. Das Kaspar Eichel, als neuer Futura, recht ähnlich klingt, ist auch keine Hilfe. Die Besetzung kann daher leider nur als Durchwachsen durchdacht bezeichnet werden. Aber es ist die erste Folge und daher bleibt die Hoffnung, das sich die Serie auf etwas höherem Niveau einpendelt.

Musik und Effekte sind auf der Höhe der Zeit. Die Titelmelodie ist leider recht Poppig angelegt. Es fehlt der Science-Fiction-Touch, das bot die Originalkomposition deutlich mehr. Die Musik wird wie früher eingesetzt. Sehr viel als Szenentrenn-Hilfe, aber selten zur Spannungssteigerung. Die Elemente sind nie den Dialogen im Weg.

Fazit: Wer keine Vorkenntnisse hat, wird weniger fühlen als die Hörer, die die Figuren schon ins Herz geschlossen haben. Humor, ein wenig Spannung und sympathische Titelhelden machen aus der Folge einen soliden Spaß, der mit stärkerer Regie noch einen Hauch besser funktioniert hätte.