John Sinclair (71) "Der Mann, der nicht sterben konnte"

Buch und Regie: Dennis Ehrhardt
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)
Vorlage: Heft 207
Format: 1 CD (10 Tracks)
Länge: 56:26 Min.
Herausgabe: 20. Januar 2012
ISBN: 978-3-7857-4550-2



Inhalt

Russland, 1908: Die Region Tunguska wird von einer gewaltigen Explosion erschüttert. War es ein außerirdischer Meteorit? War es eine unbekannte Waffe? Was auch immer es war, es hatte Auswirkungen auf die Anwohner der Region! Denn heute, über 100 Jahre später, reist einer von ihnen nach London und sinnt auf Rache ...


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzählerin Alexandra Lange-Baehr
John Sinclair Frank Glaubrecht
Suko Martin May
   
Lady Sarah Goldwyn Evelyn Gressmann
Fjodor Rankin Eirk Schäffler
Sir Reginald Earl of Rankin C.-D. Clausnitzer
Gaylord Rankin Sven Plate
Wirt Uli Krohm
Edwina Rankin Maresi Bischoff-Hanft
Glenda Iiya Welter
Anrej Marius Claren
Spurensicherer Hans Teuscher
u. a.

© 2012 by Bastei Lübbe GmbH & Co. KG. Köln


Kommentar - Detlef Kurtz

Im letzten Jahr versprach Lübbe „leichte Nuancen“ zu ändern, doch die vorliegende Folge ist nicht leicht verändert, sondern ein harter Schnitt, darauf sollte sich jede Fan mental vorbereiten. Dennis Erhardt, der neue Regisseur, hat mit seinem Team eine durchaus solide Folge hingelegt. Allerdings ist es keine Hilfe eine so banale Geschichte – für den Einstand – zu vertonen. Jetzt ist der Fan gleich zwei Mal mit Verarbeitung beschäftigt: Eine eher ruhige, aber doch unterhaltsame Geschichte, gepaart mit Änderungen am Erzählstil, sind für manchen zu viel. Wer besonnen rangeht, wird aber erkennen, das die Serie durchaus noch ihr Grundgerüst behalten hat. Dies wird durch die laue Vorlage aber nicht deutlich genug hervorgehoben. Lohnt sich das Hören der Folge? Wer Grusel oder Action erwartet, ist hier falsch. Die Vorlage ist und bleibt ruhig, das also die bisher schwächste Episode im CD-Player liegt, liegt nicht am Produktionsteam!

Was wurde geändert? Joachim Kerzel wurde durch eine weibliche Erzählerin ersetzt. Alexandra Lange macht ihre Sache aber gut. Dadurch, dass sie aber einen fast einschläfernden Fantasy-Erzählton anschlägt, ist sie sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze werden mit weniger Emotionen, aber doch gut betont zum Besten geben. Neu ist, das die Erzählerin nur eingesetzt wird, wenn es nötig wird. Die Zeitansage wird von einer anderen Stimme vorgenommen. Ein neue Effekt kündigt die Zeitangabe an und trennt sie auch gut vom normalen Geschehen. Der neue Introtext konzentriert sich nur auf das Kreuz. Ein Dämon erzählt in einen langen Monolog, das ein mysteriöser Mann, dieses Kreuz benutzen wird. Daher ist dieser Text unsinnig, denn er hört sich so an, als würde die Serie um die Suche nach dem Kreuz gehen. Das Sinclair-Kreuz ist aber schon die ganze Zeit ein fester Bestandteil der Waffen. Warum also dieser unsinnige Text? Nach dieser Einleitung kommt ein unpassender Titelsong, der einfach zu sehr nach 60er oder 70er Jahre klingt. Diese beiden Punkte sind daher sehr verbesserungswürdig.

Um was geht es in der 71. Folge? Der Titel verrät es. Ein Unsterblicher geht um. Allerdings ist unklar warum er nach so vielen Jahren dafür sorgt, das man ihn umbringen muß. Die Handlung wirkt zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Der ruhige Grundton und die doch leider abgewandelte Sprache überzeugen auch nicht. Wer ein Bezug zu den Titelhelden hat, wird die Folge nebenbei hören und sie nach einmal Hören wieder wegstellen und verstauben lassen. Sie bietet einfach nichts, was man nochmal hören möchte.

In der Besetzung tummeln sich nur gute Stimmen. Die neue Regie versteht es aus allen die richtige Leistung herauszukitzeln. Es fällt in Sachen Sprachregie kein Unterschied in den Leistungen auf. Lediglich das Dialogbuch enttäuscht und erinnert an einigen kleinen Stellen an Billigproduktionen. Warum müssen Wörter wie „Fuck“ und „Scheiße“ mehrfach jetzt Einzug halten? Es geht auch ohne!

Das Soundesign ist erneut von ear2brain durchgeführt. Um so erstaunter nimmt das Ohr war, das die Musik viel zu laut eingespielt wird. Ein Hauch weniger wäre besser gewesen. Sie ist – besonders bei Szenenwechsel – zu aufdringlich. Ansonsten beeindruckt der Blick auf Feinheiten. Das kurze „Wusch“, das die Zeitansage ankündigt und beendet ist z. B. eine gute Innovation und modernisiert die Reihe.

Fazit: Die Veränderungen durch das neue Team sind akzeptabel, mit Ausnahme des neuen Intros und dem Lautstärkeverhältnis zwischen Musik und Szenen. Wer eine ruhige Episode möchte, die nicht langweilig, aber keinesfalls gruselig ist, darf zugreifen. Die beliebten Figuren wurden mit viel Spielfreude in Szene gesetzt.



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