Dieser Beitrag erschien als Perry Rhodan-Logbuch unter www.perry-rhodan.net und wird mit ausdrücklicher Genehmigung von VPM wiedergegeben!
Wie spricht man Herrn Rhodan eigentlich an?
Die Frage, wie denn eigentlich die Namen aller Hauptpersonen in der PERRY RHODAN-Serie ausgesprochen werden, beschäftigt Fans, Autoren und Außenstehende schon seit Jahrzehnten. Es vergeht kaum ein Interview, in dem ich beispielsweise gefragt werde, wie man denn den Namen unseres Helden wirklich ausspricht. Und manchmal stelle ich in Gesprächen mit Lesern fest, dass die ganz andere Vorstellungen haben als ich.
Sagen wir's so: Ich halte mich an die Vorgaben unserer Gründerväter. Schon Walter Ernsting alias Clark Darlton und K.H. Scheer haben Perry Rhodan nämlich deutsch ausgesprochen, nicht amerikanisch. Auch wenn der Romanheld ja eigentlich ein amerikanischer Astronaut ist, der zum Mond fliegt und dort die Außerirdischen trifft.
An diese »deutsche Aussprache« hielten sich in den letzten vierzig Jahren fast alle PERRY RHODAN-Mitarbeiter. Die einzige Ausnahme, an die ich mich erinnern kann, war Kurt Mahr. Er wohnte bekanntlich in Florida, war also Amerikaner mit deutscher Herkunft, und er sprach immer von »Perry Rhoudäään«. Mit gedehntem »äh« am Ende also.
Ich argumentiere immer ein bisschen so, wie es die Fans der beliebtesten Ente aller Zeiten tun. Mit Perry Rhodan verhält es sich nämlich ähnlich wie mit Donald Duck. Entweder spricht man's komplett deutsch aus oder komplett englisch. »Dounald Dack« ist also in Ordnung und nachvollziehbar, aber eben nicht »Donald Dack«, wie es manche aussprechen. Dann benutze man lieber knallhart die eigene Heimsprache, nämlich »Donald Duck«, wie es im übrigen auch die Donaldisten selbst handhaben.
Damit befindet man sich als Deutscher in guter Gesellschaft: Auch in anderen europäischen Ländern gibt es Sonderregeln für das Aussprechen amerikanischer Comic-Helden. Meist wird sogar der gesamte Name geändert.
Bei Perry selbst gilt, dass ich ihn deutsch ausspreche, weil wir eben eine deutschsprachige Serie schreiben. Die meisten unserer Namen werden deutsch ausgesprochen. »Atlan« ist eben »Atlan« und nicht »Atlän«, »Gucky« heißt so, weil er so lieb »guckt«, und »Icho Tolot« wird auch schlicht und ergreifend in deutscher Sprache formuliert.
Richtig wäre im Fall von Perry allerdings eine englische Form. So wird es wohl auch im Film gesprochen: »Perry« mit amerikanisch gerolltem »r« und »Rhouden« mit kurzem »en« am Ende. Darauf haben wir uns beispielsweise schon im großen und ganzen mit den Kollegen von Casascania geeinigt, die den PERRY RHODAN-Film vorbereiten.
Begriffe, die ganz eindeutig aus der englischen Sprache kommen, werden selbstverständlich englisch ausgesprochen. Bully heißt »Redschinäld« und nicht »Reh-gie-nald« wie in einigen Hörbüchern ... Dasselbe gilt für »Don Redhorse« oder »Homer G. Adams«. Alaska Saedelaeres Nachname wird »Sädelär«.
Bleiben noch die anderen Sprachen. Michael Rhodan junior müsste man eigentlich französisch formulieren - aber wir im Team sprechen sinnigerweise von »Roi Däntn«. Hier hat sich die falsche Formulierung eingebürgert.
Schwierig ist es mit Begriffen wie »Laire«: Heißt der einäugige Roboter nun englisch »Läär« oder deutsch »La-ire«. Ich bevorzuge hier ganz eindeutig letzteres, aber da gibt es durchaus größere Unterschiede.
Unterm Strich ist das ohnehin nicht so wichtig. Jeder Leser hat sein eigenes Bild von Perry Rhodan, jeder Leser hat seine eigene Vorstellung davon, wie sich die Figuren bewegen und wie sie sprechen. Da Autoren und Redakteure ebenfalls Leser sind, gilt für sie dasselbe. Ausspracheregeln sind also nicht ernst zu nehmen und allenfalls Anhaltspunkte für Gespräche.
Perry Rhodan © 1961/2003 by Verlagsunion Pabel-Moewig KG, Rastatt
Text - © 2003, Klaus N. Frick
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