Inhalt
London, 1946: Seit einigen Wochen wird das Westend von einer geheimnisvollen Selbstmordserie junger Frauen erschüttert. Scotland Yard ist ratlos und kann nur herausfinden, dass es wohl um Drogen und einen geheimnisvollen Hintermann namens ,Valentine‘ geht. Für Sir Graham Forbes ist eines klar: Das ist ein Fall für Paul Temple! Der bekannte Detektiv und Schriftsteller ist zunächst jedoch gar nicht daran interessiert. Erst als eine junge Frau spurlos aus seinem Wagen verschwindet, lässt er sich doch überreden. Dann geht alles blitzschnell: Auf die Temples wird im eigenen Schlafzimmer ein Mordanschlag verübt, eine geheimnisvolle Botschaft führt Paul und Steve zu einem mysteriösen Kapitän in eine Kneipe am Fluss und schließlich findet sich eine deutliche Warnung von Valentine bei einer Leiche in einer Zahnarztpraxis. Es gibt zahllose Verdächtige und undurchsichtige Gestalten und der gefährliche Unbekannte schlägt immer wieder zu ...
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Paul Temple |
Matthias Kiel |
Steve Temple |
Katja Keßler |
Sir Grham Forbes |
Walter von Hauff |
Charlie |
Klaus Krückemeyer |
Sheila Baxter |
Caro Mendelski |
Sir Gilbert Dryden |
Jo Jung |
Charles Kelvin |
Rafael Albert |
Cpt. O'Hara |
Christopher Kussin |
Superintendent Wetherby |
Rainer Denk |
Major Peters |
Eric Ash |
Snooker Riley |
Pat Zwingmann |
Joy |
Sabrina Engl |
Daisy |
Carolin Sophie Göbel |
Mr. Gillespie |
Johannes Bahr |
Sergeant Turner |
Volkram Zschiesche |
Lt. Rogers |
Kai Schulz |
Superintendent Bradley |
Louis Friedemann Thiele |
Maisie Bell |
Julia Lowack |
Alice |
Kathrin Hildebrand |
Sergeant Hodson |
Wolfgang Rositzka |
Condré |
Antonio Fernandes Lopes |
u. a. |
© 1946 by Francis Durbridge (P) 2022, PIDAX Film- und Hörspielverlag GmbH
Kommentar - Detlef Kurtz
Mit diesem Werk bringt uns PIDAX die erste eigene Hörspielserie. Zuvor hatte sich der beliebte Hörspiel- und Filmverlag auf Wiederveröffentlichungen von Radioklassikern beschränkt. „Paul Temple und der Fall Valentine“ ist eine liebevolle Neuinszenierung. Die Macher sind sich hörbar bewusst, welches Erbe sie antreten. Die Straßenfeger vom WDR (und im Original von der BBC) bieten zeitlose Unterhaltung, was durch die liebevollen Figuren und den gut gemachten Wendungen der Fälle erreicht wird. Der beauftragten Produktionsfirma ist es gelungen den Charme der 50er und 60er Jahre lebendig zu machen, ohne das Werk nicht zu alt klingen zu lassen. Das Skript bietet hier und dort noch Kanten, so kommt es zu den modernen „Doppelten Fragen“, die so selten bis gar nicht in den alten deutschen Produktionen vorkamen. Jemand stellt eine Frage und sie wird mit der gleichen Antwort oder Frage bekräftigt. Das ist manchmal etwas störend und unnötig. Die Dramaturgie gleicht der alten Serie. Um so näher die Auflösung, um so plötzlicher kommen Überraschungen und am Ende weiß nur Paul Temple, wer der Täter ist. Ein Konzept, das auch bei Fällen von Sherlock Holmes bekannt ist.
In der Besetzung finden sich durch und durch nur sympathische und passend besetzte Stimmen. Es fällt daher auch für Fans der ersten Stunde nicht schwer sich mit den neuen Temples anzufreunden. Ihr Butler ist ebenfalls wieder mit dabei und was wäre ein Paul Temple ohne ein „Okay“ von seinem Diener? Verwundert stellen Hörer fest, das Charles Kelvin einen wiener Dialekt hat. Dies ist keine Laune der Produzenten, sondern steht so im Originalskript. Kurios ist, das er gelegentlich fast schon wie ein Bayer klingt, obwohl der ausgewählte Sprecher aus Wien stammt. Die Produktion besticht durch ein gutes Miteinander. Nichts klingt aneinander vorbeigesprochen und niemand fällt durch gelangweiltes Vortragen des eigenen Dialoges auf.
Technisch wird der Krimi auf einer mp3-CD serviert oder als Stream angeboten. Die vorliegende mp3-CD enthält 8 Tracks. 1 Track pro Folge, denn der Fall ist – um in der Tradition zu bleiben – in 8 Folgen unterteilt. Eine Verbesserung wäre, würde es jeweils einen Track mehr geben, damit die Zusammenfassung übersprungen werden kann. Für Leute, die durchhören, ist es schon ein wenig müßig immer wieder die Zusammenfassung zu hören, oder die passende Stelle zu suchen. Die Tonqualität ist durchweg gut. Zahlreiche Geräusche bieten ein lebendiges, aber durchaus auch dezentes Sounddesign. Die Musik wird stets passend und nie zu laut eingesetzt.
Die Krönung ist das aufwendige Booklet mit Hintergrundinformationen. Für Blinde wäre es allerdings schön, würde dieser Text auch als Bonus eingesprochen.
Fazit: Ein guter Start, der hier und da noch Platz nach oben lässt. Gute Sprecher und eine gelungene Dramaturgie lassen das Herz höher schlagen. Paul Temple ist zurück und erlebt hoffentlich noch viele weitere Fälle.
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