Inhalt
Eine deutsche Universitätsstadt 1817: Der Student Nathanael leidet seit seiner Kindheit unter einem schrecklichen Erlebnis, das der Familie den Vater entriss. Die Märchengestalt des Sandmanns ist für ihn daher die Ausgeburt eines schrecklichen Albtraums, die ihn in immer neuen Gestalten heimzusuchen scheint und neues Unheil stiftet…
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Erzähler |
Hasso Zorn |
Nathanael |
Marius Clarén |
Junger Nathanael |
Henri Färber |
Vater |
Norbert Langer |
Mutter |
Cornelia Meinhardt |
Kinderfrau |
Christel Merian |
Clara |
Tanya Kahana |
Lothar |
Robin Kahnmeyer |
Coppelius |
Roland Hemmo |
Prof. Spalanzani |
Wilfried Herbst |
Olimpia |
Polonca Olszak |
Siegmund |
Marcel Collé |
(P) + © 2010, Titania Medien GmbH, Leverkusen
Kommentar - Detlef Kurtz
Ein junger Mann wird in seiner Kindheit Zeuge einer seltsamen Unterhaltung. Jahre später trifft er wieder auf diesen unheimlichen Mann, denkt sich aber zunächst nichts dabei. Er verliebt sich in eine bildschöne, aber sehr schweigsame, Schönheit. Freunde erkennen nicht, was er an diese Steife und sehr stille Frau findet. Als Nathanael die Wahrheit erkennt, ist das Unheil nicht weit…
Nach der eher ungruseligen Doppelfolge wird hier eine Umsetzung geboten. Außergewöhnlich ist, dass es keinen langen Vorlauf gibt. Bereits zu Anfang kommt eine unheimliche Szene, erst dann lernen wir die Figuren näher kennen und eher wir uns versehen ist das wirklich dramatische Finale im Gange. Es gibt in der Mitte zwar ein paar ruhige Momente, aber zu keinem Zeitpunkt kommt der Gedanke auf, das etwas zu lang oder gar langatmig wäre. Marc Gruppe hat ganze Arbeit geleistet und sorgt in seiner Umsetzung des Klassikers für eine Reihe von Gänsehaut-Gefühlen, die es in den vergangenen Folgen nicht gab. Natürlich nicht durch Schock-Effekte, sondern durch das Schicksal der Figuren.
Eine gute Vorlage benötigt auch eine glaubhafte Besetzung. Mit Marius Clarén (Die deutsche Stimme von Tobey Maguire) ist ein Sprecher gefunden, der die gesamte Gefühlswelt der tragischen Hauptfigur umsetzen kann. Jede Betonung sitzt, doch dies ist nicht verwunderlich, denn bereits in Folge XX überzeugte er in einer Hauptrolle. Die Stimmen der Nebenfiguren müssen sich aber nicht verstecken. Tanya Kahana begeistert durch ihre liebenswerte Stimme und beeindruckt im Finale durch lebensecht klingende Angst. Stunden könnte man jetzt nach und nach alle Sprecher aufzählen, weil alle ihren Beitrag zum Erfolg geleistet haben, aber sagen wir es kurz: Alle klingen echt!
Musik und Effekte werden dezent aber wirkungsvoll eingesetzt. Es ist besonders gut, dass beides nicht zu laut eingespielt. Die Geschichte hat somit genug Luft zum Atmen und lebt durch die richtige Begleitung auf. Das Coverdesign passt zum Inhalt, gibt aber doch ein wenig zu viel Preis. Eine gute Anzahl von Tracks runden den durchweg positiven Eindruck ab.
Fazit: Das Gruselkabinett wie man es liebt. Eine sanfte Gänsehaut, die immer wieder entsteht, sorgt für gruselige, aber nie eklige Momente. Für alle Freunde der Schauerromantik beste Unterhaltung!
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