Gruselkabinett (47) "Verhext"

Vorlage: Edith Wharton
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 63:57 Min.
Herausgabe: 22. Oktober 2010
ISBN: 978-3-7857-4390-4



Inhalt

Amerika um 1890 - Das ländliche New England liegt tief verschneit. Prudence Rutledge bittet einige ihrer Nachbarn trotz des gefährlichen Wetters zu sich in ihr Farmhaus. Weder sie, noch ihren Mann Saul Rutledge, hat man seit längerem in Hemlock County gesehen. Was kann die als eigenbrötlerisch bekannte Frau bloß von ihren Nachbarn wollen...?


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Hasso Zorn
Prudence Rutledge Susanne Uhlen
Saul Rutledge Ernst Meincke
Orrin Bosworth Frank Schaff
Diakon Hibben Jochen Schröder
Sylvester Brand Uli Krohm
Ora Brand Annina Braunmiller
Loretta Bosworth Reinhilt Schneider
Lucille Bosworth Bettina Weiß
Orrin als Kind Henri Färber
Loretta als Kind Gabrielle Pietermann
Cressidora Cheney Dagmar von Kurmin
Hannah Cory Petra Barthel
Lefferts Nash Alexander Turrek
Andy Pond Bene Gutjan

(P) + © 2010, Titania Medien GmbH, Leverkusen


Kommentar - Detlef Kurtz

Eine Gruppe wird zu einem Zusammentreffen gerufen. Es gibt ein großes Problem, das gelöst werden soll. Die geheimnisvolle Gastgeberin rückt Stück für Stück näher mit der Wahrheit. Doch um so weiter ihre Schilderung voranschreitet, um so unglaubwürdiger wird sie. Ist wirklich eine unruhige Seele unterwegs und muß erlöst werden?

In einem Wort: Subtile! Hörer werden lange im Dunkeln gelassen, um was es eigentlich geht. Das Tempo ist auffallend ruhig, vielleicht sogar zu ruhig, doch die dichte Atmosphäre und die unglaublichen Leistungen aller Beteiligten lassen keine Langweile aufkommen. Der Grusel wird vor allem durch die eindringliche Erzählart von Susanne Uhlen und einer hochwertigen, düsteren Musik, die im Hintergrund immer präsent ist. Ein weiteres Highlight ist der aufbrausende Uli Krohm und ein mitgenommener Ernst Meincke, nicht zu vergessen Jochen Schröder, der besorgter und väterlicher nicht klingen könnte. Wer genau wissen möchte, welche Stimme ihr Bestes gibt, muß nur die Besetzungsliste lesen, denn alle sind passen besetzt und überzeugen! Nur der Abschluss kommt unerwartet und wirft fragen auf. Die ganze Zeit wird von einem Erlösen durch einen Holzpflock gesprochen und doch wird ein völlig anderer, unspektakulärer Weg genommen, um die Unglückselige zu „befreien“.

Es gibt viele stimmungsvolle Folgen der Reihe, doch hier fällt wirklich das perfekte Zusammenschmelzen der Komponenten auf. Die Dialoge werden sorgsam mit dezenten Geräuschen und Musik vermischt. Das Endergebnis ist ein Kinogefühl. Die Spannung baut sich langsam auf und bleibt fast die ganze Spielzeit präsent, was bemerkenswert ist, denn inhaltlich gibt die Vorlage gar nicht viel gruselige Momente her.

Fazit: Eine leichte, aber gekonnte Gänsehaut wird produziert, ganz ohne Splatter und Schock-Effekte.



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