Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Alraune ten Brinken |
Sabine Bohlmann |
Jakob ten Brinken |
Hans Bayer |
Frank Braun |
Johannes Raspe |
Fürstin Wolkonski |
Liane Rudolph |
Olga, ihre Tochter |
Gabrielle Petermann |
Frau Gontram |
Kathrin Ackermann |
Alma Raune |
Solveig Duda |
u. a. |
(P) + © 2014, Titania Medien GmbH, Hilden
Kommentar - Detlef Kurtz
„Alraune“ erzählt eine tragische Geschichte, die an die Grenzen des guten Geschmacks geht. Denn das Wesen, das hier erschaffen wird, kennt keine Charm. Allerdings weiß Marc Gruppe gut mit dem Thema umzugehen. Es wird selten absolut eindeutig agiert. Das Werk wird daher mit Sicherheit bei jedem etwas anders ankommen und andere Gefühle wecken. Sexuelle Handlungen werden angedeutet und nie richtig beschrieben. Die Grundhandlung ist so alt wie das Leben selbst: Eine junge aufreizende Frau bekommt alles, was sie will! Allerdings wären die Anspielungen auf Pädophile Gelüste nicht nötig, um die Schlechtigkeit der Figuren hervorzuheben…
Die Thematik wird vor allem durch eine großartige Besetzung zum Leben erweckt. Sabine Bohlmann, als kaltherzige und doch sinnliche „Alraune“ überzeugt von der ersten bis zur letzten Sekunde. Sie kann halt auch mal anders, als nur die brave Lisa Simpsons zu sein, die sie seit Erstausstrahlung in „The Simpsons“ ihre Stimme leiht. Die facettenreiche Figur wird von ihr gekonnt bedient. Die verführerischen Szenen sitzen ebenso, wie das sprunghafte Umschwenken zur absoluten Eiskönigin. Neben ihr verblassen alle anderen, was ebenfalls zur Rolle passt, denn alles dreht sich um „Alraune“. Das heißt aber nicht, dass die anderen Darsteller nicht überzeugen, ganz im Gegenteil! Alle leisten ihren Beitrag und klingen natürlich.
Musik und Effekte werden gut dosiert eingesetzt. Sie sind nie zu laut und lassen den Dialogen ordentlich Platz. Weniger schön ist, das das Hörspiel eine so große Spielzeit hat, dass einige Player nicht alle Tracks abspielen werden. Das gilt überraschenderweise auch für PC-Laufwerke. Unser PC-Laufwerk wollte den letzten Track nicht abspielen, während das kleine Küchenradio zwar kämpfen musste, den Track aber abspielte. Es handelt sich dabei nicht um ein Produktionsfehler, sondern ist eine Frage der Kompatibilität.
Fazit: Ein perverses Werk, dass so dezent und subtil umgesetzt wird, dass es an der jeweiligen Erfahrung des Hörers liegt, wie unheimlich oder grenzwertig die Geschichte ankommt.