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Michael Cox

»In der Mitte der Nacht« (gelesen von Jürgen Kluckert)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Jürgen Kluckert
Regie: Kerstin Kaiser
Format: 6 CDs
Länge: ca. 463 Min.
Herausgabe: Dezember 2006
ISBN: 978-3-7857-3263-2
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Klappentext

Vom Freund verraten, der Liebe verfallen und für immer um sein Erbe gebracht – Edward Glyver schwört kaltblütig Rache. In seinem Zorn verstrickt er sich in einem Geflecht aus Selbstüberschätzung, Verfolgungswahn und Gerechtigkeitswahn. Sein grausames Schicksal, so glaubt er, spricht ihn von allem frei – selbst von einem Mord...

Hörbuch - © 2006 by Lübbe Audio, Verlagsgruppe Lübbe GmbH und Co. KG

Rezension

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Motive werden am Anfang nicht gleich klar, aber im Verlauf der Handlung. Fast schon beängstigend hören wir, wie die Titelfigur sich von einer Sache in die Nächste versteigert, ohne es richtig wahrzunehmen. Als schließlich Edward Glyver merkt, dass er zu weit gegangen ist, ist es schon zu spät....

Der Roman wird von Jürgen Kluckert, der dt. Stimme von Chuck Norris, gelesen. Jede Betonung sitzt. Obwohl es eine sehr lange Lesung ist, gibt es keine Ermüdungserscheinung beim Leser. Die Tonlage und das Tempo stimmen immer, was nicht unbedingt von jeder Lübbe-Lesung gesagt werden kann. Sprecher brauchen oft eine Weile, bis sie sich eingelesen haben. Die Handlung bietet viele Details, die die Neugier wecken und erhöhen. Spannende Momente gibt es allerdings nicht, aber zu keinem Zeitpunkt kommt Langweile auf, dazu ist die Geschichte zu vielseitig. Ein besonderer Höhepunkt ist die Szene, in der Edward seinen richtigen Vater mit der Wahrheit konfrontiert, die durch die aufregende Stimme von Jürgen Kluckert richtig auflebt.

Technisch gibt es ausreichend Tracks, um nach einer Pause schnell weiterhören zu können, allerdings sind diese recht lang. Etwas mehr Tracks, damit ein langes Suchen vermieden werden kann, wären nötig. Die Tonqualität ist vorbildlich, ebenso die Verpackung.

Fazit: Ein Roman aus der Sicht eines verzweifelten Mannes, der zu weit geht und sich total in seinem Wahn verliert. Die dramatische fiktive Lebensgeschichte wird von Jürgen Kluckert fast lebensecht bestritten. Nicht unbedingt spannend, aber doch interessant und nie langweilig.