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Kai Meyer

»Herrin der Lüge« (gelesen von Katrin Fröhlich)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Katrin Fröhlich
Regie: Kerstin Kaiser
Format: 8 CDs
Länge: ca. 581 Min.
Herausgabe: Oktober 2006
ISBN: 978-3-7857-3209-0
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Klappentext

1210: Eine neue Heilige zieht durch das Land und ruft zum Kreuzzug der Jungfrauen. Niemand, weiß, wer sie wirklich ist, doch jeder flüstert ihren Namen: die Magdalena. Sie ist jung, und sie besitzt eine teuflische Gabe: Sie spricht mit Engelszungen. Sie ist die beste Lügnerin der Welt – und erkennt doch selbst nicht die Wahrheit: Denn auch sie und die fünftausend Mädchen, die ihr folgen, sind nur Opfer im grausamen Ränkespiel der Kirche. Sie sollen sterben, um die größte Verschwörung der Christenheit zu vertuschen. Bis die Heilige gegen Papst und Fürsten aufbegehrt – und droht, die Welt ins Chaos zu stürzen...

Hörbuch - © 2006 by Lübbe Audio, Verlagsgruppe Lübbe GmbH und Co. KG

Rezension

Die Inhaltsangabe facht die Neugier an, längt aber die Aufmerksamkeit auf den weit aus kleinerem Teil der Handlung. Es geht – wie der Titel des Hörbuches verrät – um „Die Herrin der Lüge“, die Verschwörung der Christenheit ist eine fast schon kleine Randhandlung. Die Geschichte entwickelt sich mit hohem Tempo, doch das der Autor noch nicht ganz soviel geschrieben hat, wird durch die Wortwahl teilweise deutlich.

Das Hörbuch wird hervorragend von Katrin Fröhlich gelesen. Ihr ist es zu verdanken, dass die recht einfach gestrickte Handlung zum Leben erweckt wird. Jeder Satz sitzt, es gibt keinerlei Ermüdungserscheinung und das ist bei einer 8-CD-Lesung gar nicht so selbstverständlich! Das Tempo variiert entsprechend der jeweiligen Kapitel. Die Personen bekommen ihre eigene Note, wie bei Lübbe-Lesungen üblich. Es ist leicht zu unterscheiden wann, wer spricht. Die Leserin sorgt für ein schnelles Weiterhören, während der Autor durch eine fast schon unbeholfene Wortwahl ein wenig enttäuscht. Im ersten Teil der Geschichte wiederholen sich Szenen, besonders kurios sind Kraftausdrücke der 80er Jahre im 13. Jahrhundert...

Technisch gibt es keinerlei Grund zur Klage. Eine gute Anzahl von Tracks ermöglicht das leichte Weiterhören nach einer Pause. Die Verpackung ist erstmals (bei Lübbe) keine 8er-Jewel-Box, sondern ein Pappschuber, der wiederum jede CD in einen CD-Schuber enthält. Ein Booklet mit Programm- und Copyrighthinweise ist vorhanden.

Fazit: Ein recht einfach geschriebener Roman, der etwas unter der wiederholten Wortwahl leidet, aber durch spannende Szenen und gutem Tempo Boden gut macht. Die Vorlesung gewinnt eindeutig durch Katrin Fröhlich an Qualität. Jeder Satz sitzt und ehe sich der Hörer versieht, ist er am Ende des Romans angelangt!