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Gunar Hochheiden

»Tatort: Schneetreiben« (gelesen von Udo Wachtveitl)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Udo Wachtveitl
Regie: Marlene Breuer
Format: 1 CD (14 Tracks)
Länge: ca. 79 Min.
Herausgabe: August 2007
ISBN: 978-389813-655-6
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Klappentext

Nach einem Schneesturm findet ein Förster am Rande eines Gewerbegebiets im Münchner Norden eine junge Frau: halb nackt und erfroren. Selten standen Leitmayr und Batic derart dürftigen Hinweisen in einem Mordfall gegenüber.

In den Mittelpunkt der Befragungen geraten ein eigenwilliger Discobetreiber und zwei junge Männer, die vom New Economy Boom profitiert haben. Niemand will die Tote gekannt haben.

Nach dem gleichnamigen TV-Drehbuch von Claus Cornelius

© 2007, SWR Media Sevices GmbH / Der Audio Verlag

Rezension

„Schneetreiben“ lässt zunächst an Rauschgift denken, da wir einen Krimi vor uns haben, doch es geht in der Tat um einen Mord, der im Winter stattfindet. Die junge Studentin, die tot aufgefunden wird, will keiner der Verdächtigen gekannt haben, doch Leitmayr und sein Kollege haken, auch wenn die Beweise zu einer Überführung sehr dürftig sind...

Diesmal ist die Sachlage für die Ermittler und natürlich auch für uns als Hörer nicht eindeutig. Erst in der 40sten Minute ist klar, wer der Täter ist, allerdings nur für uns Beobachter, während die Polizeibeamten weitersuchen. Das Besondere an diesem Fall ist, das der Ausgang der Geschichte, sowohl die Protagonisten als auch die Zuhörer, nicht besonders zufriedenstellt! Es gibt kein richtiges Happy-End, aber das ist eine willkommene Abwechselung! Beste Tatort-Unterhaltung ist garantiert, dafür sorgt allein die mitreißende Art, die Herr Wachtveitl anwendet, um dieses Hörbuch zum Leben zu erwecken. Jede Figur bekommt eine eigene Note, dabei wird gern auch ein Akzent eingesetzt, aber nie klingt ein Dialog albern. Tempo wird nicht unbedingt durch die Vorlage, sondern allein durch die Vortragsart erzeugt.

Technik und Design entspricht den anderen Tatort-Hörbüchern. Das Digipak ist schlicht, aber stilvoll. 14 Tracks sorgen für eine angemessene Kapitelaufteilung, um in eine Szene später wieder Einsteigen zu können.

Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Krimi, der besonders durch den Vorleser profitiert. Die Auflösung ist nicht nach Schema-F und die mysteriöse Tat regt das Interesse. Die Täter werden für den Hörer nach ca. 40 Minuten verraten, dennoch bleibt es spannend!