Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Dan Shocker

»Larry Brent 1: Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus« (gelesen von Rainer Schmitt)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Rainer Schmitt
Regie: Janet Sunjic
Format: 3 CDs
Länge: ca. 230 Min.
Herausgabe: November 2007
ISBN: 978-3-86629-460-8
Jetzt bestellen bei Amazon.de

Klappentext

Atemberaubender Grusel-Krimi mit X-Ray-3 und dem internationalen Psycho-Spezialteam der PSA.

In der Nähe von Maurs gehen Gerüchte von Vampiren um. Eine geheimnisvolle, bis dato noch unbekannte Organisation mit dem Namen PSA, die ausschließlich in übernatürlichen Fällen ermittelt, schickt ihren Agenten X-Ray-18 in die französische Idylle. Doch diese Idylle trügt...Der FBI-Agent Larry Brent findet die Leiche des PSA-Spezialagenten und wird von unheimlichen Vampirwesen angegriffen. Im letzten Moment kann er entkommen, doch die Gefahr ist noch lange nicht vorbei. Immer weiter verstrickt er sich in die unheimlichen Ereignisse rund um blutsaugende Riesenfledermäuse und eine geheimnisvolle Organisation, on der noch nie jemand gehört hat...

Hörbuch © 2007, Sony BMG Music Entertainment - München
Produziert von LAUSCH für Sony BMG

Rezension

Nunja, immer wenn ein Hersteller – egal welcher – sich zu reißerischen Werbesprüchen auf der Verpackung hinreißen lässt, stimmen sie nicht. So auch hier! „Atemberaubend“ ist übertrieben. Der Fall baut sich langsam und geheimnisvoll auf, bietet aber recht wenig Inhalt, was so verwunderlich nicht ist, denn es handelt sich ja um den Anfang der Reihe. Larry Brent ist noch beim FBI und taucht langsam, aber sicher, in die mysteriösen Ereignisse ein, um schlussendlich auch bei der PSA zu landen und fortan gegen das Böse und Übernatürliche zu kämpfen. Spannend und durchaus gruselig sind die Begegnungen der unheimlichen Fledermäuse...

Rainer Schmitt, der in den 80er Jahren die Hauptrolle in der Hörspielserie „Larry Brent“ hatte, liest diesen Roman. Herr Schmitt macht dies souverän und mit gleichbleibender Qualität, allerdings neigt er dazu manchmal etwas zu schnell zu lesen. Hin und wieder gelingt es nicht, die nötigen Pausen zu setzen, die nötig sind, damit das Bild beim Hörer entsteht. Hingegen sind die Kapitelwechsel, auch wenn sie mit Musik unterstützt werden, manchmal etwas zu lang geraten. Am Timing muß noch gearbeitet werden!

Die Tonqualität ist überraschenderweise mäßig. Der Ton ist ungewöhnlich dumpf. Am stärksten ist die erste Hälfte von CD1 betroffen, während der Rest angemessen klingt, aber durchaus nicht so, wie man es sonst von Hörbüchern gewohnt ist. Er wirkt zudem manchmal leicht übersteuert. Ab CD 3 hört er sich relativ normal an, aber wo bitte war hier die Qualitätskontrolle, sodass die ersten beiden CDs deutlich schlechter klingen? Um spannende Szenen zu unterstreichen wird nervenaufreibende Musik eingespielt. Aber, wozu? Bei einer Lesung sollte der Leser im Mittelpunkt stehen und die Handlung allein tragen, nicht eine immer wieder kehrende Musik, die nach der zweiten CD eher stört, statt zu unterstützen. Manchmal ist weniger mehr! Die Trackeinteilung ist relativ lieblos durchgeführt. 20-Minuten-Tracks sind alles andere als benutzerfreundlich. Ein späteres Weiterhören ist so fast ausgeschlossen, doch gerade längere Hörbücher hört man nicht immer durch...

Die Verpackung versöhnt ein wenig. Eine schicke kleine Pappbox ist das Zuhause der CDs, die ebenfalls ind recht ansehnlichen kleinen Pappschubern aufbewahrt werden. Im Regal sieht das sehr viel besser aus, als die 3er-Plastik-Boxen, die sonst oft verwendet werden.

Fazit: Gemischte Gefühle bleiben! Rainer Schmitt trägt die Handlung packend und mit viel Tempo vor, soviel Tempo, dass man ihm manchmal ein Stoppschild zeigen möchte. Der Musikeinsatz ist manchmal störend, hilft aber auch bei der einen oder anderen Szene. Für Fans der Reihe wohl ein muss, aber richtige Hörbuchfans werden sich wohl an die erwähnten Kinderkrankheiten stören.