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Phillip Vandenberg

»Purpurschatten« (gelesen von Dietmar Wunder)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Dietmar Wunder
Regie: Verena Roelvink
Format: 6 CDs
Länge: ca. 417 Min.
Herausgabe: September 2009
ISBN: 978-3-7857-4205-1
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Klappentext

Der mysteriöse Tod seiner Mutter, ein gescheitertes Attentat und andere unerklärliche Vorgänge veranlassen den Fotojournalisten Alexander Brodka dazu, seine eigene Vergangenheit zu erforschen. Dabei gerät er immer mehr in den Sog einer geheimen Organisation. Bestürzt muss er feststellen, dass alle Spuren nach Rom führen, hinter die Mauern des Vatikans, wo dunkle Mächte die Fäden ziehen. Und diese Männer in Purpur kennen nur ein Ziel: ihn zum Schweigen zu bringen. Gemeinsam mit seiner Geliebten stellt sich der Journalist der Heiligen Mafia, die ein beispielloses Verbrechen plant ...

Deutsche Buchausgabe © 1999, Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
Hörbuch © 2009, Lübbe Audio, Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach

Rezension

Die Inhaltsangabe lässt auf eine spannende Handlung hoffen, doch man bekommt sie nur teilweise. Der Roman schwankt sehr stark. Es geht sehr mysteriös los, dann kommt ein kleiner Leerlauf, dann ein wenig Erotik. Dies wiederholt sich innerhalb der Handlung immer und immer wieder. Ein klarer Spannungsbogen sieht anders aus. Der Inhalt ist stellenweise langweilig, aber dank der guten Interpretation von Dietmar Wunder wird auch aus längeren, belanglosen Momenten, etwas herausgeholt. Die Geschichte hätte eine klare Linie gebrauchen können.

Dietmar Wunder, die deutsche Stimme von Daniel Craig in aktuellen James-Bond-Filmen, wurde für diese Lesung verpflichtet. Die Betonungen sitzen und auch nach längerer Spielzeit gibt es keine Ermüdungserscheinungen. Jede Figur bekommt eine völlig eigene Note, weshalb der Handlung sehr gut gefolgt werden kann. Das Lesetempo ist genau richtig, nicht zu schnell, aber nicht zu langsam. Die Besonderheit bei spannenden Szenen viel Tempo aufzubauen, wie z. B. Frank Glaubrecht und Wolfgang Pampel, ist jedoch nicht vorhanden, was aber wohl auch an der recht seichten Vorlage liegt.

Über die Papp-Digipaks, die ohne schicken Pappschuber ausgeliefert werden und so sehr schnell Staub in die CDs gelangen kann, wurde an dieser Stelle schon sehr oft geschrieben, um so trauriger, das diese recht billige, aber gut aussehende, Lösung, noch immer genutzt wird. Die 6 CDs stecken in Schlitzen und müssen herausgeschoben werden, Kratzer werden so begünstigt, daher ist Vorsicht beim Entnehmen der CDs angebracht. Die Tonqualität und Kapitelaufteilung ist durchgängig gut.

Fazit: Ein lauer Roman, der besonders durch die gute Interpretation von Dietmar Wunder lebt, nicht aber durch den recht einfachen und manchmal auch langweiligen Inhalt.