Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Andreas Franz

»Eisige Nähe« (gelesen von Stephan Benson)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Stephan Benson
Format: 6 CDs
Länge: ca. 400 Min.
Herausgabe: März 2010
ISBN: 978-3-7857-4353-9
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Klappentext

Ein bekannter und skandalumwitterter Musikproduzent wird ermordet. Zunächst scheint der Mörder im großen Kreis der zahlreichen Feinde zu suchen zu sein, die der Tote sich gemacht hat. Doch Sören Hennig und Lisa Santos von der Kripo Kiel stoßen bald auf eine ganz andere Spur …

Hörbuch © 2010, Lübbe Audio, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln

Rezension

Andreas Franz lässt uns zunächst glauben, dass ein normaler Kriminalfall auf die Helden der Geschichte wartet, doch Stück für Stück wird klar, das nicht nur eine Leiche den Weg zum Täter aufzeigt, sondern das alle „Opfer“ keinesfalls so ein harmloses Leben geführt haben, wie es zunächst aussieht. Die Ermittler kommen plötzlich auf die Spur eines Kinderhändlerringes, die junge Mädchen entführen und als Prostituierte verkaufen. Die „Opfer“ sind in der Tat Menschen, die sich an Kinder sexuell vergriffen haben. Als sie denken alle Fakten zu kennen, werden sie abgezogen und sollen nicht ermitteln. Ist etwa ein „Großes Tier“ in die Sache verwickelt?

Der Roman beginnt ganz harmlos und ändert den Stil um 180-Grad. Nicht nur das es um die erwähnten Dinge geht, der Autor schreckt auch nicht zurück die Misshandlungen hier und dort deutlicher zu beschreiben. Wer also nicht unbedingt auf Details, wie ein junges Mädchen aufgeschlitzt wird, wert legt, sollte evtl. zu anderen Krimis greifen. Fairerweise muß aber erwähnt werden, das die Ermittlungen im Vordergrund stehen, allerdings werden wirklich geschmacklose Szenen immer wieder eingestreut.

Das Hörbuch wird durch Stephan Benson zum Leben erweckt. Herr Benson laß bereits mehrfach Krimis und hat einfach genau die richtige Art, um ein auf 6 CDS zu fesseln, ohne dabei auch nur den Hauch von Langweile aufkommen zu lassen. Das Tempo und die Betonung stimmen. Nichts fällt unangenehm auf. Jede Figur bekommt eine eigene Note, ohne es stimmlich zu übertreiben. Die verschiedenen Charaktere können daher leicht auseinandergehalten werden.

Technisch gefällt die Kapiteleinteilung nicht. Da hier und dort mitten in der Handlung der Track gewechselt wird, statt – wie sonst üblich – an passenden Szenen-, oder Kapitelwechsel. Die Tonqualität ist durchweg gut. Ein CD-Ende wird nicht mehr durch eine Ansage gekennzeichnet, sondern durch das Einspielen von Musik. Die Endversion erscheint im März, daher kann keine Angabe zu der Verpackung gemacht werden.

Fazit: Ein spannender, manchmal auch sehr schauriger, Kriminalroman, der durch einen guten Leser genau den richtigen Thrill-Faktor erhält. Für zartbesaitete ist er allerdings nichts.