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Elizabeth George

»Glaube der Lüge« (gelesen von Stefan Wilkening)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Stefan Wilkening
Regie: Caroline Neven Du Mont
Format: 8 CDs
Länge: ca. 537 Min.
Herausgabe: August 2012
ISBN: 978-3-86717-880-8
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Klappentext

Bernard Fairclough ist das Oberhaupt einer wohlhabenden und einflussreichen Familie. Als sein Neffe eines Tages tot in einem See aufgefunden wird, erklärt die örtliche Polizei schnell, dass es sich dabei um einen Unfall handelt. Oder war es Mord? Fairclough will jeden Verdacht ausräumen und engagiert deshalb Inspector Thomas Lynley von New Scotland Yard. Zusammen mit seinen Freunden Simon und Deborah St. James sowie seiner Kollegin Barbara Havers kommt er den Geheimnissen der Faircloughs Schritt für Schritt näher und entdeckt dabei ein Trümmerfeld von Hass, Neid und Intrigen hinter der schönen Fassade ...

Hörbuch (P) und © 2012, Der Hörverlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Rezension

Ein Kriminalroman der etwas anderen Art. Auf der einen Seite gehört er in die Kategorie Krimi, auf der anderen Seite kommen richtige Kriminalelemente nur am Rande vor. Es geht um einen verunglückten jungen Mann. Die ersten Untersuchungen ergeben, dass es ein Unfall gewesen sein muß, auch der Hauptprotagonist kommt zum gleichen Ergebnis. Es wird dennoch weiter ermittelt. Warum? Die Motive sind unklar. Was den Hörer an der Stange hält, sind die dichten und gut gemachten Dialoge und die vielen Charaktere. Ein Krimigefühl will sich aber nur ab der Mitte des Romans einstellen. Mehr Tempo und vielleicht ein wenig mehr Gründe, für die Ermittlung, fehlen.

Die Handlung wird von Stefan Wilkening vorgetragen. Er findet auf allen 8 CDs genau den richtigen Ton, um Dialoge und Erzähltexte zu trennen. Durch seine ruhige, aber doch sonore Stimme kommt Spannung auf, was besonders dieser Hörbuchumsetzung zugute kommt, da der Roman in der ersten Hälfte unglaublich ruhig erzählt wird. Echte spannende Momente gibt es nicht. Geschichte Dialoge werden gestreut und diese werden konsequent ausgenutzt und gespielt, um den Hörer mit einem guten Lesetempo zum Weiterhören zu animieren. Wer dran bleibt, wird ab der Mitte mit mehr Tempo und einen solidem Finale belohnt.

Das Hörbuch wird in zwei transparenten CD-Boxen präsentiert, die in einen dünnen, aber doch stabilen Pappschuber gesteckt wurden. Die CDs haben daher alle ihren eigenen Tray und können einfach entnommen werden. Alle Informationen befinden sich auf der Verpackung, es gibt daher kein Inlay. Die Tonqualität ist durchweg gut und die Kapiteleinteilung ist angemessen.

Fazit: Unglaublich ruhig, dann spannender, aber dennoch mag sich das Hörbuch nicht wie ein Krimi anhören, dafür ist die Ermittlung zu belanglos in Szene gesetzt. Ein guter Leser tröstet aber über dieses Manko hinweg. Nur für Fans der Autorin zu empfehlen!