Autorin Joy Fielding mag keine weichen Töne, dafür ist sie bekannt. Wer also zart besaitet ist und nicht die Gedanken eines Serienmörders erfahren möchte, sollte dieses Werk nicht hören oder lesen. In „Blind Date“ geht es um einen Mörder und seine Opfer. Die klassische Polizeiermittlung, mit den typischen Helden, gibt es nicht. Auf der einen Seite begleiten wir den psychopathischen Mörder und seine Motive, auf der anderen die Frauen, die er als sein Ziel ausgewählt hat. Der Roman orientiert sich in seiner Sprache auch stellenweise unter der Gürtellinie. Das Tempo ist recht unterschiedlich und obwohl es zahlreiche belanglose Alltagsszenen gibt, entsteht nie Langeweile. Zwei Wendungen am Ende des Romans überraschen, wobei eine ein wenig unnötig erscheint und die andere schockiert.
Das Hörbuch wird von Petra Schmidt-Schaller vorgetragen. Die Interpretin weiß die ruhigen und aufregenden Momente richtig zu nutzen. Der Lese-Charakter bleibt durchweg erhalten, doch die wörtlichen Reden werden wunderbar gespielt und das sorgt für eine lebendige Darbietung.
Die Produktion wird auf einer mp3-CDs präsentiert. Wie üblich ist die Verpackung so groß, das sie weder aufrecht stehen kann, noch in ein Standard-CD-Regal passt. Die Tonqualität ist durchweg gut. Die Formatierung der Dateien ermöglich das schnelle Wiederfinden als Hörbuch, sofern die eigene Software diese Kategorie besitzt.
Fazit: Viele kranke Gedanken gepaart mit Alltagsproblemen der Opfer. Simpel, aber doch spannend und packend. Ein Hauch weniger vulgär hätte es aber auch getan.