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John Grisham

»Das Talent« (gelesen von Charles Brauer)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Charles Brauer
Regie: Oliver Versch
Format: 2 mp3-CDs
Länge: ca. 12 Std. und 30 Min.
Herausgabe: November 2021
ISBN: 978-3-8371-5872-4
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Klappentext

Ein Mann, eine Schicksal, eine Chance, zur Legende zu werden

Das 17jährige Basketballtalent Samuel Sooleyman stammt aus dem Südsudan, einem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land. Eines Tages erhält er die Chance seines Lebens: Mit einem nationalen Jugendteam darf er in die USA reisen und an einem Showturnier teilnehmen. Talentscouts werden auf ihn aufmerksam, doch dann erhält er schreckliche Nachrichten von daheim. Sein Dorf wurde überfallen, seine Familie ist auf der Flucht. Nur wenn er den Erfolg in Amerika erzwingt, kann er sie retten.

Hörbuch © 2021, Random House Audio - München
Die Originalausgabe ist unter dem Titel "Sooley" erschienen.

Rezension

Mit „Das Talent“ erzählt uns John Grisham eine Geschichte fernab von allen Anwälten und Richtern. Es geht diesmal um ein Talent als Basketballspieler. Die Handlung ist mit interessanten Figuren gespickt und die Dialoge klingen wunderbar natürlich. Lediglich die Übersetzer konnten die Finger vom Gendern nicht lassen, und zwar an einer extrem unpassenden Stelle. Eine Figur, wie die Hauptfigur würde in Gedanken niemals „Spieler und Spielerin“ denken. Wer übersetzt, sollte übersetzen und die jeweilige Situation beachten. Glücklicherweise ist dies nur an einer Stelle der Fall und so darf der Hörer sich auf die übliche Art freuen. Spannende Situationen gibt es nicht, allerdings gibt es eine dramatische Entwicklung, die unerwartet für eine Überraschung sorgt. Seltsam mutet lediglich an, dass es ein oder zwei Kapitel ganz kurz das Thema Flüchtlinge aufgreift, aber nur kurz und ohne klares Ziel. Der Weg vom Talent zum Profi ist gut geschildert und so darf der Roman auch nicht sportbegeisterten gefallen.

Das Hörbuch gibt es in zwei Versionen. Bei Audible gibt es eine 2 Stunden längere Fassung. Die vorliegende mp3-Hörbuchfassung ist daher leicht gekürzt.

Wie immer lässt es sich Random House nicht nehmen John Grisham von Charles Brauer lesen zu lassen. Herr Brauer liest jeden Roman für Erwachsene, seit es deutsche Grisham-Hörbücher gibt. Lesungen für den öffentlichen Rundfunk wurden ebenfalls mit ihm umgesetzt. Die Betonungen sitzen. Zugegeben ist die langsame Leseart nicht für jeden etwas, allerdings macht Charles Brauer dies durch gutes Schauspiel in den Dialogen wieder wett.

Das Hörbuch wird auf 2mp3-CDs präsentiert. Wie immer ohne formatierten Ordner hinterlegt. Wer das Hörbuch auf ein Medium geordnet übertragen möchte, sollte vielleicht vorher einen passenden Ordner anlegen. Die Tonqualität ist gleichbleibend gut und auf normalem Niveau. Ein Inlay gibt es nicht, da alle relevanten Informationen auf die Verpackung gedruckt wurden.

Fazit: Recht gradlinig und interessant, bis auf eine Überraschung ohne spannende Momente, aber stets unterhaltsam und lebendig.