van Dusen: Die Denkmaschine (12) "Stimmen aus dem Jenseits"

Buch: Michael Koser
Regie: Rainer Clute
Produktion: 1980, RIAS Berlin
Format: 1 CD (11 Tracks)
Länge: ca. 58 Min. (Hörspiel)
ca. 7 Min. (Bonus)
Herausgabe: März 2015



Inhalt

Amadeus Heinrich, regierender Fürst von Schloß-Reitz-Wittgenstein, ist tot und der Kronprinz verschwindet auf geheimnisvolle Weise. Welche Rolle spielt Madame Cassandra, ein spiritistisches Medium, das über ein Grammophon den seligen Bismark aus dem Jenseits zitiert? Was weiß der komische Hofdichter Gabriel Schönthau? Nur einer hat den vollen Durchblick: Professor van Dusen. Er liest Spuren, er denkt und kombiniert – und enthüllt schließlich eine perfide Intrige in allerhöchsten Kreisen.

Extras auf dieser CD:
- Kommentar zur Folge, von Michael Koser und Rainer Clute


Besetzung
Rolle Sprecher
Prof. van Dusen Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch Klaus Herm
Kriminaloberrat von Blierchen Otto Czarski
Gabriel Schönthau Jürgen Thormann
Erbprinz Amadeus Heinrich Hans-Werner Bussinger
Hotelwirt Paul Paulschmidt
u. a.

(P) 1980, Deutschlandradio
© 2015, Deutschlandradio / Sebastian Pobot


Kommentar - Detlef Kurtz

Wir begeben uns in einem fiktiven Kurort und dort verschwindet eine wichtige Persönlichkeit. Dr. van Dusen ist vor Ort und lässt sich diese willkommene Denksportaufgabe nicht entgehen und nimmt die Aufklärung des Falles in Angriff.

Ein Fall, der nicht wirklich van Dusen fordert. Das geben auch die Macher im Bonusmaterial zu. Wer genau hinhört, kann mindestens einen Täter ausfindig machen. Es geht recht ruhig zu. Die Anzahl der Verdächtigen bleibt überschaubar, aber das mindert dennoch den Hörgenuss nicht. Das besondere an dieser Folge ist, das Jürgen Thormann als ständig dichtender Dichter unterwegs ist. Eine gelungene Prise Humor und die bekannte Überheblichkeit des Titelhelden zaubern auch in dieser recht mageren Folge ein Lächeln auf die Lippen der Hörer.

Die Radioproduktion, die 1980 erstmals auf Sendung ging, überzeugt auch diesmal durch die gute Besetzung. Ein Ohrenschmaus ist der bereits erwähnte Jürgen Thormann, aber auch Gäste wie Hans-Werner Bussinger sorgen für gelungene Szenen. Friedrich W. Bauschulte und Klaus Herm spielen sich gelungen die Bälle zu. Niemand fällt zu sehr aus den Rahmen.

Das Sounddesign unterstreicht den Ort. Da es sich um einen Kurort handelt, gibt es Vögel und zahlreiche Musikstücke, die von einer Kapelle gespielt werden. Das typische Ambiente eines Kurortes wird also gelungen vorgetäuscht. Die Produktion kann allerdings ihr Alter nicht verhehlen, da der Ton schon ein wenig verrät, dass ein altes Hörspiel gehört wird. Der Ton hat zwar keine hörbaren Schwankungen, aber einen ganz leichten dumpfen Grundton. Dieses kleine Manko geht aber in die Kategorie: Hört man, stört aber nicht.

Im letzten Track kommen für 7 Minuten die Macher des Radiohörspiels zu Wort. Im letzten Track der CD wird ein wenig über diese Episode geplaudert. Dem sympathischen Duo lässt sich wunderbar zuhören, und auch wenn nur ein kleiner Einblick möglich ist, begeistert er.

Fazit: Ein schwacher Fall, der durch die gute Besetzung trotzdem unterhält.



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